Zubehör

Trockentrenntoilette

Mit unserer Toiletten-Lösung waren wir bisher ganz zufrieden. Auch wenn man manches Mal für das kleine grüne Zelt belächelt wird, so gibt uns eine eigene Toilette doch ein ganzes Stück mehr Komfort.

Nun hat das Porta Potti nicht nur Vorteile, weshalb wir uns vor einiger Zeit schon für eine andere Lösung entschieden haben. Nämlich für eine Trockentrenntoilette (TTT).

Pro & Contra Porta Potti

Ein Porta Potti hat den Vorteil, dass es sich dabei fast um eine normale Toilette wie zu Hause handelt. Man hat eine richtige Klobrille und eine Wasserspülung. Aber leider gibt es auch Nachteile:

Die Sitzhöhe ist mit etwa 30 Zentimetern nicht gerade üppig. Natürlich gibt es auch größere Modelle, aber die passen dann nicht mehr unter die Heckablage des VW California.

Und dann ist da noch die Leerung der Toilette. Denn irgendwann ist das Ding mal voll und will geleert werden. Das macht man üblicherweise an speziellen Entsorgungsstationen auf dem Campingplatz. Wer das schon mal gemacht hat, weiß um die Sauberkeit dieser Orte. Und auch, wenn es dort mal nicht eklig riecht oder aussieht, so muss natürlich die eigene Mischung aus Flüssigem, halb aufgelösten Toilettenpapier, Wasser, Sanitärzusatz und ggf. vorhandenen Feststoffen entsorgt werden. Also alles in allem nicht die Lieblingsbeschäftigung beim Campen.

Das Prinzip der Trockentrenntoilette

Das es auch anders geht, zeigt die Alternative „Trockentrenntoilette“. In dem Wort steckt schon drin, wie das Prinzip funktioniert:

  • Es wird kein zusätzliches Spülwasser benötigt. Das schont Ressourcen und spart Gewicht im Camper.
  • Die Ausscheidungen werden nach Flüssigem und Festem getrennt. Das macht die Entsorgung wesentlich einfacher.

Dazu braucht man eigentlich nur einen entsprechenden Trenneinsatz, mit dessen Hilfe Festes und Flüssiges in getrennte Behälter geleitet wird.

Der Trenneinsatz unserer „Kackbox“

Das Flüssige läuft dabei in einen Kanister. Dieser Inhalt kann an jeder Toilette entsorgt werden. Zur Not kann man das auch in einen Kanal gießen oder sogar in der Natur verteilen. Dann sollte man das aber nicht auf eine Stelle schütten, sondern ein wenig verteilen.

Das Feste fällt in einen Eimer, der mit einem Beutel ausgekleidet ist. Zusätzlich kommt ein wenig Kleintierstreu oder ähnliches in den Eimer, damit die Feuchtigkeit aus den Feststoffen aufgenommen werden kann. Den Beutel kann man dann, wie einen Hundekotbeutel auch, einfach in eine Mülltonne werfen.

Ein weiterer kleiner Vorteil ist, dass man ganz normales Toilettenpapier benutzen kann. Für eine Chemietoilette sollte man nämlich spezielles Papier nutzen, welches sich schneller auflöst. Das ist natürlich bei einer Trockentrenntoilette nicht notwendig.

Für die „Spülung“ nach dem kleinen Geschäft bietet sich eine kleine Flasche* an, in der man ein wenig Zitronensäure* auflöst. Davon ein paar Spritzer verhindern auch die Entstehung von Urinstein am Verschluss.

Kackbox von KoMa.Land

Wir haben uns für das Modell „Kackbox“ von der Firma „KoMa.Land“ entschieden. Und zwar in der Variante „Mini“. Denn die passt perfekt unter die Heckablage des VW California.

Die Gründe für dieses Modell waren, neben der Integration in eine Eurobox, die hochwertige Verarbeitung. Der Deckel der Box besteht zu Beispiel aus pulverbeschichtetem Aluminium. Und der Urin-Kanister hat einen Geruchsverschluss und eine Entlüftung.

Das Innenleben unsere „Kackbox“

Die Nutzung einer genormten Eurobox mit den Maßen 40 x 30 x 32 cm für die Toilette hat noch einen weiteren Vorteil: mit einer zusätzlichen Eurobox in 12 Zentimetern Höhe, die wir für Toilettenpapier und Einstreu nutzen, kann man die Sitzhöhe der Toilette fast auf ein normales Maß bringen. Und das ist dann schon fast ein Luxus-WC.

Eurobox 12 cm mit transparentem Deckel
Die „Kackbox“ mit Sitzerhöhung

Es gibt auch Nachteile

Natürlich gibt es auch ein paar kleine Nachteile. So spart man zwar Wasser, aber das Einstreu muss man natürlich dabei haben. Wiegt weniger als Wasser, nimmt aber Platz weg.

Die Sitzposition ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Gerade Frauen empfinden das vielleicht als etwas störend. Aber Susanne hat mir versichert, dass das alles halb so schlimm ist. Auf jeden Fall wesentlich besser als der Geruch der Toilettenchemie und die bereits oben beschriebene Entsorgung.

Der Preis für eine solche Toilette ist recht hoch. Die Mini-TTT von KoMa.Land kostet aktuell (April 2022) 349,- Euro. Da ist ein Porta Potti schon einiges günstiger. Derzeit werden Trockentrenntoiletten noch in Kleinserien hergestellt. Das macht die Produktion natürlich teuer. Gerade die tiefgezogenen Trenneinsätze sind durch die Herstellungskosten der Form noch sehr teuer. Wenn sich aber diese Form der Toilette mehr und mehr durchsetzt und auch bei den großen Herstellern eingesetzt wird, sollten sich die Preise hoffentlich reduzieren.

Unser Fazit

Wir haben mit der „Kackbox“ unsere ideale Toilette gefunden. Die einfache Entsorgung und die bequeme Sitzhöhe haben dabei den Ausschlag gegeben. Dazu ist die Verwendung ökologischer als die Nutzung einer Chemie-Toilette.

Update: Deckeloffenhalter

Eine Kleinigkeit hat uns dann aber doch an der Kackbox gestört: der Deckel hat im geöffneten Zustand keine Arretierung und schlägt so gegen die Zeltwand unseres Klozelts*. Also haben wir nach dem Aufbau unseres Zelts den Deckel immer abgemacht und mit den Scharnieren nach vorne wieder aufgelegt. Wenn man die Toilette dann benutzen wollte, musste man den Deckel abheben und zu Seite legen. Unpraktisch.

Und so haben wir, nach kurzer Rücksprache mit dem Hersteller, eine gute Lösung für das Problem gefunden.

Der Deckel bleibt offen!

In den Deckel werden auf jeder Seite zwei kleine Löcher gebohrt. Dazu noch zwei etwas größere Löcher in die Eurobox. Dabei sollte man darauf achten, dass der Trenneinsatz auch später noch reinpasst. Als Abstand haben wir etwa 11 Zentimeter vom hinteren Rand der Box genommen. In die Löcher der Eurobox kommen dann je eine Gewindeschraube mitsamt Unterlegscheiben und Muttern. So kann man später die Schnur, die den Deckel hält, auch wieder aushängen. In die Löcher im Deckel knotet man dann die Schnur ein (Knoten auf die Seite, sonst geht der Deckel nicht zu) und in das andere Ende macht man eine Schlaufe, die man über die Unterlegscheibe legen kann. Fertig!

Gewindeschraube mit Unterlegscheibe und Mutter

Bei der Länge der Schnur muss man ein wenig experimentieren. Wir hatten übrigens noch Schnur von unserem Regenschutz für das Schiebefenster übrig.

Ein Kommentar

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert