Reisen

Südnorwegen mit dem Pössl

Unser erster Urlaub im Wohnmobil – und unser erster Urlaub in Skandinavien! Wir haben eine dreiwöchige Tour durch den Süden Norwegens geplant und uns dafür einen 6 m langen Pössl Summit 600 plus gemietet.

Pössl Summit 600 plus

Hin soll es bis in den Norden von Dänemark und dann mit der Fähre über den Skagerag nach Kristiansand in Norwegen gehen. Die Route führt dann entlang vieler Haupt-Touristenattraktionen Südnorwegens bis nach Ålesund und im großen Bogen wieder runter bis Oslo. Von dort wollen wir die Rückreise auf dem Landweg antreten: entlang der Küste bis nach Malmö, über den Øresund nach Dänemark, bis wir wieder in Deutschland ankommen.

Sankt Augustin – Kölln-Reisiek

Los geht’s! Wie praktisch, wenn auf halber Strecke die Verwandtschaft wohnt. Da können wir unseren ersten Urlaubstag direkt mit einem Besuch dort verbinden. Unsere erste Nacht im Pössl verbringen wir im Wohngebiet, auf dem Parkplatz direkt vor dem Haus.

Kölln-Reisiek – Hirtshals – Kristiansand

Nach unserer ersten Nacht im Pössl geht es weiter in Richtung Dänemark. Wir haben einen Platz auf der Schnellfähre von Hirtshals (DK) nach Kristiansand (N) gebucht. Normalerweise dauert die Überfahrt ca. 2 ¼ Stunden. Es ist aber sehr stürmisch, die Wellen kommen von allen Seiten und schaukeln die Fähre kräftig durch. Nach fast 4 Stunden Fahrt sind wir sehr froh, am frühen Abend in Kristiansand anzulegen und endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.

Einfahrt in den Hafen von Krsitiansand

Zum Glück haben wir schon einen Stellplatz auf dem Kristiansand Feriesenter gebucht, das erspart die Sucherei.

Blick von unserem Stellplatz in Kristiansand

Kristiansand – Mandal

Wir machen uns am nächsten Morgen ganz gemütlich auf den Weg, und fahren auf der E39 in Richtung Mandal. Nach einem kurzen Abstecher in den Ort steuern wir Sandnes Camping Mandal an. Der Platz ist relativ klein, aber dadurch auch sehr gemütlich. Er liegt direkt am Fluss, und drumherum gibt es einige ausgeschilderte Waldwanderwege, so dass wir uns noch ein bisschen die Beine vertreten können.

Sandnes Camping in Mandal

Mandal – Lindesnes – Preikestolen

Unser erstes Ziel ist der Leuchtturm von Lindesnes. Der Lindesnes fyr ist das älteste Leuchtfeuer Norwegens und gleichzeitig auch der südlichste Punkt des Festlands.

Am Leuchtturm Lindesnes Fyr

Von Lindesnes geht es weiter zum Preikestolen, unserem ersten „großen“ Ziel in Norwegen. Wir finden ein schönes Plätzchen auf dem Campingplatz Preikestolen Camping. Der Platz liegt günstig in der Nähe des Preikestolen und bietet sogar einen regelmäßigen Shuttle-Bus zum Infocenter an.

Unser Stellplatz am Preikestolen

Preikestolen

Das Wetter ist leider nicht so schön, es nieselt und der Himmel ist zugezogen. Wir machen uns trotzdem auf den Weg zum Preikestolen. Leider sind wir nicht die einzigen, die sich vom Wetter nicht abhalten lassen. Der Weg führt durch Wälder und über Felsen, vorbei an kleinen Seen. Als wir nach ca. 1 ½ Stunden am Preikestolen ankommen, reißt der Himmel für 15 Minuten auf, und die Sonne kommt ein bisschen raus – perfektes Timing also! Der Blick auf den Lysefjord ist grandios. Und dafür muss man nicht unbedingt bis an den äußersten Rand des Felsens gehen … wir halten lieber ein bisschen Abstand.

Der Preikestolen
Lysefjord

Preikestolen – Låtefossen – Langfoss – Rullestad (Akrafjord)

Unser nächstes Ziel ist der Akrafjord. Wir haben von einem schönen Campingplatz in Rullestad gelesen, und beschlossen, diesen als nächstes Übernachtungsziel anzusteuern.

Auf dem Weg nach Rullestad liegt der Låtefossen, ein sog. Zwillingswasserfall. Es sieht tatsächlich sehr beeindruckend aus, wie sich die Wassermassen in zwei Wasserfällen nebeneinander die 165 m hohe Felswand herunterstürzen. Einen Parkplatz zu finden, ist etwas schwierig, aber wir haben Glück, und es wird gerade eine der wenigen Parkbuchten am Straßenrand frei, in die unser Pössl auch reinpasst.

Låtefossen

Weiter geht es zum Akrafjord. Hier fließt der Langfossen, einer der höchsten Wasserfälle Norwegens mit einer Fallhöhe von 620 m, in den Fjord. Von unten sieht er eher unspektakulär aus.

Langfossen

Es lohnt sich hier wahrscheinlich, die Wanderung zum Plateau zu unternehmen, von wo man auch einen tollen Blick auf den Wasserfall und den Fjord haben muss. Die haben wir aber nicht gemacht. Stattdessen sind wir wieder ein paar Kilometer zurückgefahren, und haben auf dem kleinen, aber feinen Rullestad Camping eingecheckt. Der Platz liegt direkt am Rullestadvatnet, einem kleinen See, der in den Akrafjord fließt. Unser Stellplatz befindet sich direkt am Wasser, mit Blick auf einen kleinen Wasserfall auf der anderen Seite des Sees. Es ist einfach herrlich, im Wohnmobil zu liegen und beim leichten Rauschen des Wasserfalls einzuschlafen.

See am Rullestad Camping

Aber bevor es soweit ist, wollen wir uns noch ein bisschen die Beine vertreten. Es gibt einen Rundweg um den Rullestadvatnet, der u.a. auch an dem Wasserfall vorbeiführt Der Weg startet am Campingplatz und ist gut ausgeschildert, man sollte ca. 2 Stunden dafür einplanen. Der sehr nette Campingplatz-Besitzer empfiehlt uns, hohe und vor allem wasserfeste Schuhe anzuziehen, weil es in den letzten Tagen viel geregnet hat, und der Wanderweg daher matschig und teilweise auch überschwemmt ist. Hätten wir mal besser auf seinen Rat gehört … aber egal, Schuhe trocknen auch wieder.

Rullestad – Øvre Eidfjord

Der Vøringsfossen ist unser nächstes Ziel. Wir steuern Saebø Camping in Øvre Eidfjord an. Der Platz liegt sehr idyllisch am Fjord und verfügt über großzügige Wiesen, wo man sich seinen Stellplatz frei wählen kann. Wie im übrigen auf fast allen Campingplätzen in Norwegen, die wir besucht haben.

Unser Stellplatz auf Saebø Camping

In der Nähe des Platzes liegt das Norwegische Naturzentrum Hardanger, das sich mit norwegischer Natur, Klima und Umwelt befasst. Uns war aber mehr danach, vor unserem Wohnmobil zu sitzen, das schöne Wetter zu genießen und uns mit der weiteren Tourenplanung zu beschäftigen.

Øvre Eidfjord – Vøringsfossen – Hardangerfjord – Norheimsund (Steindalsfossen)

Den Vøringsfossen muss man unbedingt gesehen haben! Von der Besucherplattform am Fossli Hotel hat man einen wunderbaren Blick auf den Wasserfall, der sich aus drei Richtungen die Felsen hinunterstürzt. Wobei ich zugeben muss, dass wir nur die beiden seitlichen Wasserfälle gesehen haben. Der mittlere Wasserfall war wohl „wasserlos“.

Vøringsfossen

Man kann sich den Wasserfällen auch vom Tal aus nähern. Ungefähr auf halber Strecke von Øvre Eidfjord zum Fossli Hotel, bei Storegjel, am oberen Ende des Måbøtunnel, gibt es ein paar wenige Parkmöglichkeiten am Straßenrand. Von dort führt ein Weg entlang des Flusses bis kurz vor den Fuß des Vøringsfossen. Die Wanderung dauert nicht allzu lange, aber der Weg führt die ganze Zeit über Steine und Felsen. Es ist also ein bisschen Kraxeln angesagt. Aber der Blick auf den Vøringsfosssen von unten lohnt sich.

Am Fuß des Vøringsfosssen

Apropos Tunnel – allein dafür ist der Vøringsfossen einen Besuch wert. Die Strecke dorthin führt durch zwei Tunnel, die schleifenartig über- und untereinander in den Berg gebaut sind. Sieht bei Google Maps großartig aus!

Unser nächstes Ziel an diesem Tag ist … ein weiterer Wasserfall! Nämlich der Steindalsfossen in Norheimsund. Der Wasserfall an sich ist relativ klein, aber spektakulär, weil ein Weg hinter dem Wasser entlangführt. Man hat also sozusagen die Rückansicht auf die Wassermassen, die sich den Felsen herunterstürzen.

Hinter dem Steindalsfossen

Uns reizt außerdem die Möglichkeit, auf dem zum Besucherzentrum gehörenden Parkplatz über Nacht stehen zu bleiben. Das ist dort wohl erlaubt, oder es wird zumindest geduldet. Wir haben bislang immer auf Campingplätzen übernachtet, aber noch nicht „wild“. Und wir haben Glück, einen freien Parkplatz sozusagen in der ersten Reihe, in Blick- und Hörweite des Steindalsfossen, zu bekommen.

Unser Stellplatz für die Nacht

Norheimsund – Bergen – Flåm

Wir verabschieden uns von den Wasserfällen und fahren in die Stadt. Bergen ist angesagt. Das Wohmobil stellen wir auf einem Stellplatz am Stadtrand von Bergen ab und fahren von dort mit der S-Bahn ins Zentrum.

Bergen ist die zweitgrößte Stadt Norwegens und war früher das Handelszentrum zwischen Norwegen und Europa.

Ein Überbleibsel davon ist das alte Stadtviertel Bryggen mit seinen wunderschön restaurierten, alten Handelshäusern. Das Viertel umfasst nur ein paar wenige Häuser, und natürlich sind die engen Gassen mit Touristen gefüllt. Aber es ist trotzdem eine schöne Atmosphäre und lohnt einen Besuch.

Bryggen

Auch über den Fischmarkt muss man mal einen Bummel gemacht haben, auch wenn die ein oder andere Bude doch eher unter „Touristen-Nepp“ fallen könnte. Aber es gibt auch viele nett aussehende Stände, wo man sich hinsetzen und frischen Fisch essen kann.

Weiter geht es mit der Zahnradbahn auf den Fløyen, einen der beiden Hausberge von Bergen. Von hier oben hat man einen wunderbaren Blick über die ganze Stadt, den Hafen und die umliegenden Fjorde.

Blick vom Fløyen auf Bergen

Die Bergener sind im übrigen sehr stolz auf ihre 200 Regentage im Jahr(!). Und so fängt es natürlich auch an zu regnen, kaum dass wir auf dem Fløyen angekommen sind. Aber so muss das sein, sonst hätten wir nicht das authentische Bergen erlebt.

Aber so spaßig ist das dann auch nicht, und so machen wir uns bald wieder auf den Weg in die Stadt, um noch eine Runde durch die Innenstadt zu gehen. Unser Plan war eigentlich, auch ein bisschen zu shoppen. Zu dumm nur, dass Sonntag ist – und alle Geschäfte geschlossen sind.

Da es noch recht früh am Tag ist, entschließen wir uns, nach Flåm weiter zu fahren. Hier erwartet uns am späten Nachmittag wieder schönes Wetter. Also setzen wir uns am Hafen in die Sonne und gönnen uns ein Bier der örtlichen Brauerei.

Flåm

Die Fahrt mit der berühmten Flåmbahn sparen wir uns ehrlich gesagt – zu viele Touristen. Wir setzen uns lieber auf dem Campingplatz vor unser Wohnmobil, schmeißen ein paar Würstchen auf den Grill und genießen die Aussicht über den Ort und den Fjord.

Stellplatz mit Aussicht in Flåm

Flåm – Stegastein – Laerdalstunnel –Borgund (Stabkirche) – Jostedal

Nicht weit von Flåm entfernt liegt die Aussichtsplattform Stegastein, 650 m hoch über dem Aurlandsfjord. Vom Fjord aus schlängelt sich eine enge Straße in Serpentinen den Berg hoch. Da hofft man die ganze Zeit, dass einem niemand entgegenkommt – insbesondere kein Reisebus.

Die Architektur der Plattform ist spektakulär. Sie ragt ungefähr 30 m über den Berg raus. Dadurch scheint es, als würde sie über dem Fjord schweben.

Aussichtsplattform Stegastein

Und auch der Blick von dort in den Fjord ist atemberaubend.

Aurlandsfjord

Die Fahrt bergab haben wir auch wieder gut hinter uns gebracht, wie man im Video sehen kann (gefilmt wurde das übrigens mit einer DJI Osmo Pocket*):

Rückfahrt vom Stegastein (in vierfacher Geschwindigkeit)

Und schon steht das nächste Highlight bevor: die Fahrt durch den Lærdalstunnel. Mit 24,5 km der längste Straßentunnel der Welt. Interessant: der Tunnel ist nicht komplett gerade gebaut, sondern immer mit einer leichten Biegung und kleineren Kurven, damit die Strecke nicht zu eintönig wird. Außerdem gibt es alle 6 km riesige Hallen mit Haltebuchten. Die Hallen haben eine spezielle blaue Beleuchtung, die wohl Gletscher imitieren sollen, und auch wieder die Eintönigkeit des Tunnels unterbrechen sollen.

Lærdalstunnel

Der Wohnwagenfahrer vor uns hätte die Haltemöglichkeiten gerne mal in Anspruch nehmen können. Anscheinend hatte er ab und zu leichte Konzentrationsprobleme, sonst wäre er mit seinem Wohnwagen nicht öfter mal gefährlich nah an die Begrenzungssteine der Fahrbahn gekommen.

Nachdem das Tageslicht uns wiederhat, steuern wir die Stabkirche in Borgund an. Die Kirche wurde wahrscheinlich um 1180 erbaut. Das Holz wurde hier vertikal verbaut, was man im Inneren noch gut sehen kann. Die Außenseite der Kirche ist mit einem wahrscheinlich jahrhundertealten Teeranstrich versehen. Das gibt der Kirche eine sehr spezielle, aber nicht unangenehme Atmosphäre. Auch in Verbindung mit dem kleinen Friedhof, der direkt neben der Kirche liegt.

Stabkirche in Borgund

Wir fahren nun wieder einen Teil der Strecke zurück, überqueren den Sognefjord mit der Fähre und fahren weiter bis nach Jostedalen.

Jostedalen

Jostedalen ist der Ausgangspunkt für unsere Gletschertour zum Nigardsbreen. Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg dorthin. Von einem großen Parkplatz führt die Wanderung erst am Gletschersee entlang und dann über Felsen bis in die Nähe des Gletschers. Irgendwann ist aber leider Schluss, es geht nicht weiter. Näher würde man nur mit einer geführten Tour kommen, aber das wussten wir nicht, sonst hätten wir sie wohl gebucht. Der Gletscher sieht aber auch aus der Entfernung beeindruckend aus. Auch die Wassermassen, die sich vom Gletscher in den darunter liegenden See stürzen, sind imposant.

Nigardsbreen

Ein Tipp der sehr netten Besitzerin von Jostedal Camping war der Bergsetbreen, ein weiterer Gletscher in der Nähe. Hier ist nicht so viel los wie am Nigardsbreen – also eigentlich gar nichts, bis auf zwei Schafe, die unseren Weg kreuzen.

Schafe am Bergsetbreen

Man kommt zwar auch hier nicht richtig nah an den Gletscher ran, aber auch aus der Entfernung ist er faszinierend.

Bergsetbreen

Jostedal – Sognefjellet – Lom (Stabkirche) – Geiranger

Unser nächstes Ziel ist der Geirangerfjord. Ein Muss, wenn man in Norwegen ist. Von Jostedalen aus nehmen wir die Norwegische Landschaftsroute Sognefjellet. Sie führt von Gaupne entlang des Sognefjords über das Sognefjellet bis nach Lom. Das Sognefjellet gehört zum Jotunheimen Nationalpark, und es ist eine der Gegenden, die uns am meisten beeindruckt haben auf unserer Reise. Wir fahren bis auf 1.434 m, zum höchsten Gebirgspass Nordeuropas. Eigentlich eine karge Landschaft, wie es halt in dieser Höhe so ist. Aber die Felsen, die Vegetation, die kleinen und größeren Seen und auch die vielen Schneefelder schaffen eine beeindruckende Landschaft.

Sognefjellet

Es herrscht eine totale Ruhe – wenn man abseits der üblichen Touristen-Aussichtspunkte anhält. Kleiner Tipp: immer langsam fahren, nicht nur wegen den engen kurvigen Straßen, sondern auch wegen den Schafen, die sich gerne mal auf der Straße sonnen …

Schafe auf dem Weg nach Lom

In Lom gibt es noch einen kleinen Abstecher zur auch sehr sehenswerten Stabkirche. Dann geht es weiter, wieder die Berge hoch, am Aussichtspunkt Dalsnibba vorbei. Dieser soll sich sehr lohnen, weil man einen wunderbaren Blick auf den Geirangerfjord hat. Wir haben ihn uns aber gespart.

Auf dem Weg nach Geiranger

In Geiranger haben wir Glück, dass wir noch einen Platz auf dem Campingplatz bekommen. Zwar nicht in erster Reihe, aber die Kreuzfahrtschiffe, die im Fjord anlegen, sind trotzdem nicht zu übersehen. Noch schnell eine Runde durch den Ort und am Wasser entlang gedreht, dann ist der Tag auch schon wieder rum.

Kreuzfahrtschiff im Geirangerfjord

Neben den Kreuzfahrtschiffen lohnt es sich, den Storfossen anzuschauen. Der Wasserfall liegt oberhalb des Campingplatzes. Von oben hat man einen schönen Blick auf den Fjord.

Blick auf den Fjord

Ebenfalls lohnenswert ist eine Schiffstour auf dem Fjord. Am besten früh morgens oder am späten Nachmittag, da die Touren dann nicht von den ganzen Kreuzfahrt-Touristen überfüllt sind. Die müssen nämlich nachmittags wieder zurück auf ihre Schiffe, und dann ist es auch in Geiranger wieder wesentlich leerer. Die Schiffstour führt an den Wasserfällen „Sieben Schwestern“, „Freier“ und „Brautschleier“ vorbei, die sich spektakulär die senkrechten Felswände herunterstürzen. Apropos Felswände: im Gegensatz zu denen wirken sogar die riesigen Kreuzfahrtschiffe fast schon klein bei ihrer Ausfahrt aus dem Fjord.

Fahrt auf dem Geirangerfjord
Die sieben Schwestern

Geiranger – Ålesund

Von Geiranger aus geht es erstmal eine Art „Mini-Trollstigen“ den Berg rauf. Oben hat man nochmal einen schönen Blick auf den Fjord, bevor es weitergeht zu unserem nächsten Ziel: Ålesund.

Mini-Trollstigen bei Geiranger

Und wieder haben wir Glück. Auf dem Stellplatz in der Nähe des Zentrums ergattern wir den letzten freien Platz, und der ist dann auch noch direkt am Wasser.

Blick von unserem Stellplatz in Ålesund

Von hier aus ist man in ein paar Gehminuten im Zentrum von Ålesund. Die Stadt liegt über mehrere Inseln verteilt. Ein Großteil wurde 1904 bei einem Feuer zerstört und anschließend im Jugendstil wieder aufgebaut.

Ålesund

Einen schönen Rundumblick über die Stadt hat man vom Aksla. Wir fahren mit dem Pössl bis zum Aussichtspunkt Fjellstua. Vom Parkplatz aus geht es noch ein paar Treppenstufen hoch, dann kann man den Ausblick genießen.

Blick auf Ålesund

Ålesund – Otta

Unser nächstes Ziel soll Oslo sein. Da die Strecke von Ålesund aus aber über 500 km beträgt und man auf den norwegischen Landstraßen nicht so schnell vorankommt, planen wir eine Zwischenübernachtung in Otta ein. Die Fahrt nach Otta ist zwar wie gesagt relativ lang, führt aber durch wunderschöne Gegenden. Auf der einen Seite liegt der Reinheimen Nationalpark, auf der anderen Seite der Dovrefjell und Rondane Nationalpark. Otta selbst ist nicht besonders groß. Aber es gibt einen sehr schönen, kleinen Campingplatz, etwas außerhalb von Otta gelegen, direkt am Otta-Fluss. Nach der langen Fahrt heißt es jetzt nur noch: Pössl abstellen und den Grill anschmeißen.

Otta-Fluss

Otta – Oslo

Am nächsten Tag geht es weiter in Richtung Oslo. Lillehammer liegt auf der Route und so entschließen wir uns, hier einen kleinen Zwischenstopp einzulegen. Wir spazieren ein bisschen durch die nette, kleine Innenstadt und fahren anschließend zum Olympiapark, um uns die Olympische Skisprunganlage anzuschauen.

Olympisch Skisprunganlage in Lillehammer

Auch hier hat man natürlich wieder einen wunderbaren Blick über die Stadt und das Umland.

Blick auf Lillehammer

Bis Oslo sind es nun nochmal etwa 200 km. Unser Ziel ist Ekeberg Camping, der auf dem gleichnamigen Berg oberhalb von Oslo liegt. Der Platz ist sehr groß, aber er wirkt trotzdem nicht überfüllt oder hektisch. Man hat genügend Platz um den Camper herum. Und natürlich gibt es auch wieder einen prima Blick über die Stadt.

Blick vom Ekeberg auf Oslo

Praktisch: direkt vor dem Campingplatz fährt eine Buslinie alle 15 Minuten bis ins Zentrum. Fahrzeit: ca. 12 Minuten. Die nutzen wir am nächsten Tag, um uns die Stadt anzuschauen.

Neben vielen anderen Sehenswürdigkeiten ist das 22. Juli Senteret im ehemaligen Regierungsgebäude einen Besuch wert. Die Ausstellung beschäftigt sich mit den am 22. Juli 2011 verübten Anschlägen auf das Regierungsgebäude in Oslo und auf der Insel Utøya, und zeigt sehr eindrücklich den Ablauf der Anschläge und deren Opfer.

22. Juli Senteret

Anschließend laufen wir durch die Stadt. Erst zum Königlichen Schloss, und von dort ist es nicht weit zum Hafenviertel Aker Brygge und zur Festung Akershus.

Königliches Schloss in Oslo
Hafenviertel Aker Brygge in Oslo
Festung Akershus

Wir lassen uns noch etwas durch die Straßen treiben und landen bei den Mathallen Oslo. Hier gibt es viele kleine Spezialitätenläden, die hauptsächlich regionale Sachen anbieten. Noch die letzten Mitbringsel eingekauft, und dann machen wir uns auch schon wieder auf den Weg zurück zum Campingplatz.

Mathallen Oslo

Oslo – Varberg (Schweden)

Oslo war das letzte Ziel in Norwegen, das wir uns für unsere Tour vorgenommen hatten. Ab jetzt fühlt es sich wie „auf dem Heimweg“ an. Im Gegensatz zur Hinfahrt nach Norwegen haben wir für den Rückweg keine Fähre eingeplant, sondern fahren die komplette Strecke über Land, um noch ein bisschen was von Schweden und Dänemark zu sehen.

Erstes Ziel ist Varberg, südlich von Göteborg am Kattegat gelegen. Der Ort wurde uns empfohlen, weil es einen sehr schönen Campingplatz direkt am Strand geben soll. Der sah aber erstens doch nicht so schön aus und war zweitens schon voll. So sind wir bei Lajets Camping gelandet, wo wir einen schönen Stellplatz bekommen haben.

Stellplatz am Eichhörnchenweg

Und: endlich konnten wir unsere Räder, die wir bis dahin die ganze Zeit ungenutzt mit uns rumgefahren haben, mal benutzen. Denn bis zum Supermarkt und abends zum Restaurant wäre es zu Fuß doch etwas weit gewesen.

Unsere Falträder im Einsatz

Varberg – Malmö

Malmö ist nicht sonderlich groß, aber sehr gemütlich. Besonders Gamla Staden, die historische Altstadt von Malmö, ist sehr hübsch.

Streetart in Malmö

Aber irgendwie ist uns heute nicht nach Stadt und Kultur. Nach einem Mittagessen in einem Restaurant am Lilla Torg fahren wir ein paar Kilometer weiter nach Limhamn, einem Stadtteil von Malmö. Der Campingplatz liegt ganz in der Nähe der Øresund-Brücke.

Selfie mit Brücke

Malmö – Øresund-Brücke – Storebaelt-Brücke (Großer Belt) – St. Peter-Ording

Es ist „Brückentag“. Zuerst geht es über die Øresund-Brücke. Ein ganz schön teurer Spaß: aufgrund des Fahrradträgers am Poessl ist unser Fahrzeug länger als 6 m, und dann kostet die Brückenmaut stolze 130 €. Ohne Fahrradträger wäre es nur ungefähr die Hälfte gewesen … aber gut, Fahrradträger abmontieren geht halt gerade nicht. Also zahlen wir und genießen die Fahrt über „unsere“ Brücke umso mehr.

Øresund-Brücke

Kopenhagen lassen wir bewusst aus. Das wird mal ein Ziel für einen Kurzurlaub oder im Rahmen eines längeren Dänemark-Urlaubs.

Die Route führt uns quer durch das Land zum Großen Belt. Um die Storebaelt-Brücke nutzen zu können, heißt es wieder: Maut zahlen. Dieses Mal richtig günstig mit ca. 80 €.

Storebaelt-Brücke

Danach spulen wir die Kilometer bis nach Deutschland runter. Bei Flensburg geht es wieder über die Grenze. Und dann ist es auch nicht mehr allzu weit bis zu unserem letzten Ziel: St. Peter-Ording.

St. Peter-Ording – Sankt Augustin

Irgendwie haben wir uns mit unserer Zeitplanung ein bisschen vertan. Wir hatten eine Übernachtung in St. Peter-Ording geplant – und haben jetzt sogar zwei Nächte! Das gibt uns die Gelegenheit nochmal die Fahrräder zu benutzen. Von unserem Campingplatz am Südende des Orts fahren wir nach St. Peter-Ording Bad. Über die Seebrücke geht es an den riesigen Sandstrand. Hier genießen wir nochmal das tolle Sonnenwetter an unserem letzten „richtigen“ Urlaubstag.

Strand Sankt Peter Ording Bad

Am nächsten Tag geht es dann tatsächlich nach drei Wochen wieder nach Hause. Wie schnell die Zeit doch rumgegangen ist, und wieviel wir erlebt haben …

Ein letzter Blick auf die Nordsee

Norwegen ist ein faszinierendes Land. Eine großartige Landschaft. Ich bin sicher, dass wir Norwegen nochmal bereisen werden. Die Lofoten wären dann ein reizvolles Ziel …

Und der Urlaub hat uns definitiv auch noch mehr Lust auf das Thema Wohnmobil gemacht. Das war bestimmt nicht der letzte Urlaub dieser Art.

Apropos Wohnmobil: insgesamt haben wir ca. 4.800 km mit dem Wohnmobil zurückgelegt. Dazu kommen noch unzählige kleine Fährfahrten, die meist die einzige Verbindung über die Fjorde darstellen.

Und hier noch zwei Webseiten, auf denen man sich gut über Norwegen und die Region Fjordnorwegen informieren kann:
https://www.visitnorway.com
https://de.fjordnorway.com/

Bleibt eigentlich nur noch zu sagen: Norge, vi kommer tilbake!

Und ein kleines Video haben wir auch noch zusammengestellt:

Norwegen 2019

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