Reisen

Portugals Süden – Alentejo und Algarve

Südlich von Setúbal liegen das Alentejo und die Algarve, die eigentliche Zielregion unserer Südeuropa-Reise.

Aljezur

Von Setúbal aus fahren wir nach Aljezur. In der Gegend soll es einige schöne Strände geben, die es anzuschauen lohnt. Außerdem führt die Rota Vicentina mit dem „Fischerpfad“ an der Küste entlang.

Der Fischerpfad bei Odeceixe

Über park4night haben wir einen Stellplatz ein paar Kilometer außerhalb von Aljezur gefunden. Weil es nur Platz für vier Fahrzeuge gibt, und die Beschreibung sowie die Bilder aber sehr verheißungsvoll aussehen, buchen wir ausnahmsweise einen Stellplatz, und dann auch direkt für vier Nächte.

Unsere Erwartungen werden nicht enttäuscht. Grit und Tobias haben hier mit Vidigal & Ocean einen echten Traum für Camper geschaffen! Jeder Stellplatz hat eine eigene Terrasse mit einem privaten Bad und eine wunderbare Fernsicht in die Landschaft. Und ich kann auf der Terrasse endlich mal meine Hängematte aufhängen!

Unser Stellplatz mit Bad und Terrasse

So verbringen wir den nächsten Tag auch erstmal ganz in Ruhe dort, und unternehmen nur einen kleinen Spaziergang in der Umgebung.

Odeceixe und die Rota Vicentina

Tags darauf fahren wir nach Odeceixe. Hier gibt es eine ca. 14 Kilometer langen Rundwanderung, von der ein Teil entlang der Küste auf dem Fischerpfad verläuft. Ab der Praia da Odeceixe führt die Route direkt auf den Klippen entlang, größtenteils durch Sand, was das Laufen etwas anstrengend macht.

Praia da Odeceixe
Download file: Wanderung Odeceixe.gpx

Aber wir werden belohnt mit der Sichtung von mehreren Storchenfamilien, die ihre Nester in und auf den Klippen gebaut haben, und dort ihren Nachwuchs großziehen. Eine absolute Besonderheit, denn angeblich ist dies der einzige Ort der Welt, wo Störche an der Küste brüten. Und es ist faszinierend zu beobachten, wie elegant diese großen Vögel im Wind von den Felsen starten und über uns hinweg segeln.

Störche über den Klippen bei Odeceixe

Die Algarve hat in dieser Gegend auch einige schöne Strände zu bieten. Mein Favorit ist die Praia da Bordeira bei Carrapateira: feinster Sandstrand soweit man blicken kann, tolle Felsen, herrliche Wellen und kaum eine Menschenseele.

Praia da Bordeira

Wer es lebendiger mag, fährt ein paar Kilometer weiter zur Praia do Amado, wo auch mehrere Surf-Camps zu finden sind.

Cabo de São Vicente

Für uns geht es nun nach vier entspannten Tagen weiter, und zwar zuerst einmal an das südwestliche Ende des europäischen Festlands, zum Cabo de São Vicente. Der Leuchtturm liegt auf den Klippen der Steilküste. Leider wird er gerade renoviert und ist deshalb mit einem Gerüst versehen. Deshalb gibt es hier nicht so viel zu sehen, und wir fahren weiter. Durch Sagres fahren wir schnell durch. Der Ort scheint nicht viel zu bieten außer Ferienhäuser und -wohnungen.

Der Leuchtturm am Cabo de São Vicente

Salema

Unser Ziel liegt ein paar Kilometer weiter: das Salema Eco Camp. Der Platz liegt nur ungefähr 1,5 Kilometer vom Meer entfernt. Außerdem ziemlich genau auf halber Strecke zwischen Sagres und Lagos, aber auch die Westküste der Algarve ist nicht weit entfernt.

Unser Stellplatz im Salema Eco Camp

Das Camp-Gelände ist recht weitläufig und terrassenartig auf mehreren Ebenen angelegt. Wir finden einen schönen Stellplatz und richten uns hier erst einmal ein. Und weil es uns so gut gefällt, bleiben wir letzten Endes 12 Tage hier stehen, erkunden die Algarve und lassen die Seele baumeln.

Lagos

Neben einigen entspannten Strandtagen in Salema sind wir natürlich auch aktiv und erkunden die Algarve.

Ein Highlight ist Lagos. Die Altstadt ist recht überschaubar, aber man kann hier ganz wunderbar kreuz und quer durch die kleinen Gassen schlendern. Es gibt viele kleine Läden und jede Menge Bars, Cafés und Restaurants.

Altstadt von Lagos

Unser Tipp ist das Beats & Burritos. Hier gibt es superleckere Burritos, Tacos und Quesadillas, die man sich selber zusammenstellen kann. Und so gut, dass wir zweimal dort essen waren.

Soul Food

Sehr beliebt in Lagos sind die Kajaktouren zu den Grotten an der Küste. Die Touren starten unterhalb der Altstadt, neben der alten Festung an der Hafeneinfahrt. Hier gibt es mehrere Anbieter, die aber alle die gleiche Tour zum gleichen Preis anbieten.

Mit dem Kajak in der Praia do Camilo

Eine Tour dauert 2,5 Stunden und führt entlang der Küste durch mehrere Höhlen und Grotten bis zur Ponta de Piedade. Ein Zwischenstopp an einem der vielen kleinen Strände zum Schnorcheln ist auch noch mit dabei. Auch wenn die Grotten zum Teil sehr voll sind, weil mehrere Kajak-Gruppen gleichzeitig rein und wieder raus wollen, lohnt sich eine solche Tour trotzdem.

Tavira

Neben Lagos gibt es noch weitere, mehr oder weniger sehenswerte Orte. Viele sind leider sehr touristisch und haben wenig Flair.

Uns gefällt Tavira mit seinen weißen Häusern und der alten Festung ganz gut. Wer einen Blick über die ganze Stadt haben möchte, sollte die Camera Obscura – Tavira EYE besuchen. Normalerweise sind solche „Touristenattraktionen“ nicht unser Ding, aber diese hier können wir empfehlen. Der Rundumblick ist phantastisch und die Präsentation sehr unterhaltsam.

Blick von der Festung in Tavira

Olhão

Ein Ausflug nach Olhão beziehungsweise auf die vorgelagerten Inseln lohnt sich ebenfalls. Die Inseln gehören zum Naturpark Ria Formosa, der sich über ungefähr 60 Kilometer entlang der Algarve zieht.

Von Olhão aus geht es entweder per Linienboot oder Wassertaxi zu den Inseln. Wir gönnen uns den Luxus eines Wassertaxis, das uns rasant zur Ilha da Armona bringt. Vom kleinen Anleger geht es zu Fuß einmal quer über die Insel bis zum wunderschönen Sandstrand an der Meerseite der Insel.

Strand auf der Ilha da Armona

Wieder zurück in Olhão, machen wir noch einen Abstecher zur etwas außerhalb des Orts gelegenen Saline. Die wurde in einem Reiseführer angepriesen. Aber irgendwie gibt es dort nichts außer einem kleinen Shop, in dem wir dann ein bisschen Flor de Sel kaufen.

Es gibt sicherlich noch viel mehr Orte an der Algarve, die einen Besuch lohnen. Für uns geht es aber langsam wieder in Richtung Norden. Die Idee ist, ein paar Tage in den spanischen Pyrenäen zu verbringen und vielleicht auch noch einen Zwischenstopp in Frankreich einzuschieben, bevor es dann komplett nach Haus geht.

Évora

Unser letztes Ziel in Portugal, bevor wir das Land verlassen, ist Évora. Wir wollen uns unbedingt die Knochenkapelle „Capela dos Ossos“ anschauen, die in Reisemagazinen, Blogs und ähnlichem immer erwähnt und als sehenswert beschrieben wird. Die Wände und Säulen der Kapelle sind mit den Knochen von über 5000 Menschen „verziert“. Entstanden ist sie im 16. Jahrhundert aus einem ganz praktischen Grund: es herrschte Platzmangel auf den Friedhöfen. Nun ja, wir finden sie eher unspannend und auch nicht wirklich gruselig. Vielleicht, weil wir eine kleine, alte, dunkle Gruft erwartet haben und stattdessen eine, für unseren Geschmack, sehr hellen und eher modernen Raum vorfinden.

Detail aus der Knochenkapelle

Also verlassen wir die Kapelle relativ schnell wieder und bummeln lieber noch ein bisschen durch die Altstadt von Évora bis zum Römischen Tempel. Insgesamt gefällt uns die Atmosphäre in den Gassen sehr gut.

Römischer Tempel in Évora

Nach einem leckeren Mittagessen in einem kleinen Restaurant in der Altstadt geht es zum einem ein paar Kilometer außerhalb der Stadt gelegenen Campingplatz, wo wir unsere letzte Nacht in Portugal verbringen.

Unnützes Wissen

Gefahrene Kilometer1.471 Kilometer gefahren
Übernachtungen17 Übernachtungen
ReisezeitJuni 2022
Wanderungen1 (14 Kilometer)
Wilde TiereJede Menge Störche
Lagerfeuer
Kniffel-PartienKniffel: Susanne 2 : 1 Denis

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