Reisen

Von Schweden über Dänemark nach Fehmarn 

Der Titel verrät es schon: es geht so langsam wieder in Richtung Heimat. Und da die Wetteraussichten für Norwegen in den kommenden Tagen Regen und Kälte vorhersagen, entscheiden wir uns kurzerhand nach Schweden auszuweichen. Hier soll das Wetter deutlich besser sein.

Kungshamn

Nach gut 500 Kilometern machen wir den ersten Halt in Kungshamn an der Westküste von Schweden. Der Campingplatz liegt in einer der vielen kleinen Buchten und erfreut uns mit bestem Wetter. Sonnenschein und 20 Grad sind genau das, was wir nach den vielen Regentagen in Norwegen brauchen.

Blick vom Campingplatz in Kungshamn

Am nächsten Tag geht es zu Fuß in die kleine Stadt. Neben mehreren kleine und großen Häfen gibt es viele schöne Schwedenhäuser, die sich meist an die vielen im Boden liegenden Felsen schmiegen.

Haus in Kungshamn

Nordens Ark

Das Wetter bleibt sonnig, und deshalb bleiben wir auch noch ein wenig hier. Ganz in der Nähe gibt es einen Tierpark, der sich zur Aufgabe gestellt hat die Tiere, die ursprünglich mal in den nordischen Ländern heimisch waren, zu bewahren.

Ein kleines Rudel Rentiere

Man merkt, dass die Saison vorbei ist, da wir fast den ganzen Park für uns alleine haben. Und wir werden nicht enttäuscht: es gibt sogar Tiger und Leoparden! Aber auch Rentiere und Uhus. Natürlich dürfen Schafe, Ziegen und Kaninchen nicht fehlen. Alles in allem ein sehr schöner Park. Uns kommen jedoch gerade beim Anblick der Raubkatzen Zweifel an der artgerechten Haltung.

Indischer Leopard im Tierpark Nordens Ark

Hunnebostrand und Smögen

Weiter geht es nach Hunnebostrand, wo wir aber nach kurzer Zeit wieder weiterfahren. Hier ist einfach außerhalb der Saison nichts los. Keine offenen Geschäfte oder Cafés, kaum Menschen auf der Straße.

Hafen von Hunnebostrand

Also fahren wir weiter nach Smögen. Hier sieht es zumindest es klein wenig besser aus, da die Stadt einen sehr schönen Hafen hat, um den sich alles gruppiert. Wir essen eine Kleinigkeit und genießen die Sonne.

Hafenpromenade in Smögen

Håverud Aquädukt

Wir wollen in Richtung der Vänern-Sees. Vielleicht können wir hier nochmal „wild“ stehen? Durch schon fast herbstlich anmutende Landschaften geht es auf kleinen Straßen nach Håverud. Dort schauen wir uns das berühmte Aquädukt an. Das beeindruckende Bauwerk besteht aus mehreren Schleusen, die einen Teil des Göta-Kanals bilden. Bis in die 70er Jahre wurden über den Kanal Waren transportiert. Und auf seiner gesamten Länge überwindet der Kanal einen Höhenunterschied von 66 Metern. Das 1868 gebaute Aquädukt war nicht nur für die damalige Zeit eine Sensation.

Das Håverud Aquädukt

Einen schönen Stellplatz für die Nacht finden wir leider nicht, daher geht es wieder in Richtung Westen.

Trollhättan

Nach einer Nacht auf einem Campingplatz in Hunneberg fahren wir nach Trollhättan. Die Stadt selber ist nicht sehr spannend, daher geht es nahezu direkt zu den Schleusen. Auch hier hat der Ingenieur, der auch für das Haverud Aquädukt verantwortlich war, ein beeindruckendes Schleusensystem gebaut.

Schleuse in Trollhättan

Aber die Stadt hat noch mehr zu bieten. Nämlich das Saab-Museum. Hier wird sehr eindrucksvoll die 75-jährige Geschichte des Automobilherstellers gezeigt. Schade, dass es die Firma nicht mehr gibt.

Renn- und Rallye-Fahrzeuge von Saab
Viele schöne Autos im Museum von Saab

Tjörn

Nach dem Besuch des Museums fahren wir auf die Insel Tjörn. Hier machen wir einen Stopp am Skulpturenpark in Pilane, wo verschiedenste Künstler Objekte mitten in den Dünen platziert haben. Zusammen mit der Schärenlandschaft ist das wirklich sehr gelungen.

„Anna“ im Skulpturenpark auf Tjörn

Auf dem Campingplatz in Skärhamn genießen wir noch die letzten Sonnenstrahlen, bevor es ins Bett geht.

Göteborg

Auf dem Weg in Richtung Süden liegt Göteborg. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Insbesondere, da das Wetter nach wie vor sonnig und warm ist.

Göteborg

Wir bummeln durch die zweitgrößte Stadt Schwedens und folgen dabei der Route, die uns eine freundliche Mitarbeiterin der Touristen-Information empfiehlt. Diese Route führt auch durch das Stadtviertel Haga. Mit seinen Holzäusern und dem Kopfsteinpflaster versprüht es seinen ganz eigenen Charme. Und dazu haben sich hier viele kleine Geschäfte und Cafés angesiedelt, die auf jeden Fall einen Blick wert sind.

Das Stadtviertel Haga in Göteborg

Nach einem kleinen Mittagssnack geht es für uns ein paar Kilometer weiter. Zum nächsten Automuseum. Denn in Göteborg hat Volvo seinen Sitz und präsentiert hier in einem schicken Bau seine Geschichte rund um alles, was sich per Motor fortbewegt. Denn Volvo hat neben Autos und LKWs auch Sparten für Flugzeugtriebwerke, Schiffsmotoren und stationäre Motoren.

Die drei ersten Modelle aus der Volvo P 1800 Produktion sind noch erhalten
Volvo XC 90 komplett aus Lego

Nach dem sehr interessanten Besuch geht es weiter nach Asa, wo wir auf dem Campingplatz für eine Nacht einchecken.

Hillerød

Ursprünglich wollten wir auf unserem Rückweg wieder über die Öresundbrücke fahren. Aber Susanne hat das kleine Städtchen Hillerød in Dänemark entdeckt und so buchen wir kurzerhand auf die Fähre von Helsinborg nach Helsingør um. Die Überfahrt dauert nur gut 20 Minuten und schon sind wir in Dänemark. Nach etwa einer halben Stunde Fahrt erreichen wir Hillerød.

Hillerød liegt auf der dänischen Insel Seeland und beherbergt mit Schloss Frederiksborg das größte Renaissanceschloss Nordeuropas. Und einen netten kleinen Campingplatz, der quasi mitten in der Stadt liegt. Dort checken wir für zwei Nächte ein.

Liebevoll gestalteter Campingplatz in Hillerød

Der Campingplatz ist wirklich ein Traum. Zum einen nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum gelegen, aber trotzdem sehr ruhig. Und zum anderen ist der Platz sehr liebevoll und detailreich gestaltet. Wir bekommen einen Platz mitten auf einer Wiese, wo wir fast völlig alleine stehen. Abends werden unzählige Kerzen und Teelichter auf dem ganzen Platz angezündet, die für eine wirklich schöne Stimmung sorgen.

Unser Stellplatz in Hillerød

Am nächsten Tag schauen wir uns das Schloss Fredericksborg an. Idyllisch an einem kleine See gelegen lohnt sich nicht nur eine Besichtigung, sondern auch ein Spaziergang durch den Schlosspark.

Schloss Fredericksborg mit Schlosspark

Nach zwei Nächten verlassen wir Hillerød. Aber nicht, ohne zuvor an der Jahresabschlussfeier des Campingplatzes teilzunehmen! Der Platz schließt nämlich an diesem Tag seine Tore für die Saison. Und alle Gäste werden am Morgen mit Kaffee, Kuchen und Teilchen versorgt. So gestärkt geht es weiter nach Guldborg.

Jahresabschlussfeier des Campingplatzes in Hillerød

Guldborg

Der Campingplatz ins Guldborg ist unser letzter Stopp, bevor es wieder nach Deutschland geht. Der Campingplatz selber ist kein Highlight, bietet aber immerhin die Möglichkeit, einen ausgedehnten Spaziergang durch den direkt angrenzenden Wald zu machen. Warum übernachten wir dann überhaupt hier? Für unseren Stopp in Deutschland wollen wir nach Fehmarn. Aber da war leider früher kein Platz frei.

Die Nacht ist gar nicht mal so erholsam, da ein anderer Gast meint, unbedingt um fünf Uhr Morgens seine Sachen zu packen und loszufahren. Natürlich nicht, ohne sein Altglas noch lautstark zu entsorgen…

Fehmarn 

Zum Fähranleger in Rødby sind es nur wenige Minuten und dank der VIP-Tickets sind wir schnell auf der Fähre und genießen einen heißen Kaffee/Tee an Deck.

Unser Bulli auf der Fähren von Rødby nach Puttgarden

Angekommen auf Fehmarn, müssen wir in Burg erstmal unsere Vorräte aufstocken. Und endlich wieder preiswerte Lebensmittel kaufen.

Die nächsten zwei Nächte verbringen wir auf dem Ahoi Camp Fehmarn. Der Campingplatz ganz im im Westen der Insel wurde von den Machern der Bulli-Vermietung Ahoi Bullis übernommen. Leider ist der Platz für die geboten Leistung zu teuer. Es reicht eben nicht aus, ein wenig Farbe und ein schickes Logo auf einen 60 Jahre alten Campingplatz zu pappen. Aber Image ist halt alles. Und so strömen die Bulli-Fahrer hier ans Ende der Insel, um dazuzugehören.
Immerhin ist der Kuchen im Café sehr gut. Und das Sanitärgebäude ganz am Anfang des Platzes ist auch gut. Die anderen Sanitäranlagen auf dem Platz sind leider bei unserem Besuch nicht sehr sauber. Das liegt natürlich auch an den Gästen. Und natürlich kostet Wi-Fi trotz der stolzen Preise noch extra.

Stellplatz in der ersten Reihe mit Blick auf den Fehmarnbelt

Wir verbringen die Tage mit Spaziergängen entlang des Deichs und genießen ansonsten den Blick aufs Meer.

Deichschaf auf Fehmarn

Malente 

Bevor es dann endgültig nach Hause geht, machen wir noch einen Abstecher nach Malente. Hier wohnen Freunde von uns, die wir bereits auf der Hinfahrt unserer Tour besucht haben.

„Die Schauende“ in Eutin

Und auch wenn es jetzt erst einmal wieder nach Hause geht, ist unser Sabbatical noch nicht ganz vorbei. Auf uns wartet noch eine Woche Holland…

Unnützes Wissen 

Gefahrene Kilometer2.109 Kilometer gefahren
Übernachtungen14 Übernachtungen
ReisezeitSeptember 2022
Wanderungen1 (5 Kilometer)
Wilde Tiere3 Hasen, 2 Ponys, jede Menge Deichschafe
Lagerfeuer
Kniffel-PartienQwixx: Susanne 1 : 3 Denis

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