Kurztrips

Mit dem E-Auto nach München

Bisher haben sich unsere Winterurlaube auf ein paar Mal Silvester in Holland beschränkt. Diesmal wollen wir in eine Stadt. Und zwar nach München. Da liegt zwar leider kein Schnee, aber für Shopping, einen Besuch im Deutschen Museum und einen Ausflug ins Umland ist das ohne Schnee vielleicht sogar besser. 

Anreise

Anfang Dezember haben wir kurzentschlossen unseren neun Jahre alten Golf gegen ein E-Auto getauscht. Es ist ein Cupra Born mit 77 kWh großem Akku geworden. Den hatte der Händler zufällig gerade reinbekommen und der Preis (bzw. die Leasingrate) passte. Damit geht es nun bei fast winterlichen Temperaturen nach München. 

Mit 100 Prozent Ladung machen wir uns am zweiten Weihnachtsfeiertag auf die Reise. Das Auto sagt, wir kommen 430 Kilometer weit. Das wird wahrscheinlich auf der Autobahn nicht ganz hinkommen. 

Nach gut 320 Kilometern und einer Restreichweite von etwa 50 Kilometern halten wir zwischen Würzburg und Nürnberg das erste (und einzige) Mal zum Laden. Am Schnelllader von Aral pulse lädt der Cupra in der Spitze mit bis zu 175 kW! Trotzdem dauert der Ladevorgang von 15 auf 100 Prozent etwa eine dreiviertel Stunde. Geladen habe wir in der Zeit knapp 72 kWh.

Ladestopp bei Aral pulse

Am Hotel in München kommen wir dann mit einer Restreichweite von 194 Kilometern an. 

München

Auch wenn es schon dunkel ist, laufen wir noch etwas durch die weihnachtlich beleuchtete Innenstadt, bevor wir uns im „Weissen Bräuhaus“ mit Bier und Schnitzel stärken. 

Der Marienplatz

Der nächste Tag begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein und 9 Grad. Wir bummeln durch die Innenstadt und shoppen ein wenig. Erstaunlich, wie voll die Stadt ist.

Der Marienplatz mit Neuem Rathaus und im Hintergrund die Frauenkirche

Mittags essen wir im Hofbräuhaus typisch bayerischen Wurstsalat und Obazda. Lecker! Danach geht es zum Viktualienmarkt, und wir bestaunen die vielen Köstlichkeiten an den Marktständen. 

Der Viktualienmarkt

Gestern ist uns auf dem Weg in die Stadt ganz in der Nähe des Hotels eine öffentliche Ladestation aufgefallen. Da stellen wir das Auto noch kurz ab, bevor wir wieder ins Hotel gehen. 

Unser Cupra Born wird geladen

Fürs Abendessen geht es wieder in ein Brauhaus. Dieses Mal in das „Wirtshaus in der Au“. Auch sehr zu empfehlen. 

Deutsches Museum 

Auch wenn es wieder sonnig ist, geht es heute ins Deutsche Museum. Von unserem Hotel sind es nur wenige Gehminuten bis zur Museumsinsel. Da Schulferien sind, ist das Museum natürlich gut gefüllt. 

Das Deutsche Museum

Auf 20.000 qm gibt es einiges zu sehen. Die verschiedenen Ausstellungen sind in fünf Bereiche aufgeteilt:

  • Verkehr, Mobilität, Transport
  • Kommunikation, Information, Medien
  • Mensch und Umwelt
  • Naturwissenschaften
  • Werkstoffe, Energie, Produktion

Besonders spannend finde ich die Ausstellung zu Brücken und Wasserbau. Hier wird an eindrucksvollen Modellen gezeigt, wie sich der Brückenbau über die Jahrhunderte verändert hat. Und es ist sogar ein Modell der Severinsbrücke in Köln zu sehen.

Modell der Kölner Severinsbrücke im Deutschen Museum

Auch das berühmte Foucaultsche Pendel, welches im Treppenhaus des Museums hängt, oder die vielen Flugzeuge, historisch und modern, ziehen einen unweigerlich in ihren Bann.

Das Foucaultsche Pendel
Eine alte Junkers F13

Dazu kommt ein unfassbar große Anzahl an Exponaten. Gerade im Bereich Foto und Film hat man den Eindruck, hier ist fast jede Kamera vorhanden, die jemals verkauft wurde.

Die fünfzehn Euro für ein Tagesticket sind auf jeden Fall gut angelegt und jeden Euro wert. Und wer zwischendurch mal Hunger bekommt, muss das Museum nicht mal verlassen. Auf der 2. Ebene gibt es das Restaurant „Frau im Mond„, von dessen Terrasse man bis in die Alpen blicken kann.

Nach knapp vier Stunden haben wir genug gesehen und beschließen unseren Besuch mit einem Abstecher im  großen Museums-Shop. 

Danach geht es nochmal in die Innenstadt zum bummeln. Beim Abendessen haben wir uns diesmal für das Brauhaus „Herrschaftszeiten“ entschieden. 

Starnberg

Nur etwa eine halbe Stunde von München entfernt, liegt das mondäne Starnberg. Und da geht es heute bei leichter Bewölkung hin. 

Blick über den Starnberger See auf die Alpen

Der Blick über den Starnberger See auf die Alpen ist schon beeindruckend. Die Stadt selber ist aber doch nicht so mondän wie erwartet. Daher geht es nach einem kurzen Spaziergang weiter Richtung Andechs. 

Kloster Andechs

Zum Kloster Andechs sind es von Starnberg aus etwa 20 Minuten Fahrzeit. 

30.000 Wallfahrer pilgern jedes Jahr zum Kloster Andechs, der ältesten Wallfahrt Bayerns. Das Kloster selbst besteht seit 1455 und wurde auf dem Gelände der ehemaligen Burg Andechs gegründet.

Die Klosterkirche in Andechs
Der Altar der Klosterkirche Andechs

Neben der bekannten Klosterbrauerei, die nach wie vor eigenständig ist, gibt es noch ein großes gastronomisches Angebot. Zudem wird seit 1995 auch ökologische Landwirtschaft betrieben.

Wir probieren die hervorragende Weißwurst, bevor es wieder zurück nach München geht.

Weißwürste, Brezen und eine Spezi

Da es morgen wieder nach Hause geht,  machen wir auf dem Rückweg noch einen Stop bei Aral und laden den Akku wieder auf 100 Prozent. Damit reicht uns morgen ein Ladestop bis nach Hause. 

Laden vor der Rückfahrt

Am späten Nachmittag shoppen wir noch ein wenig, bevor wir im „Augustiner Stammhaus“ zu Abend essen.

Rückfahrt

Gegen viertel vor Zehn geht es nach dem Frühstück im Hotel wieder in Richtung Heimat. Nach knapp 3 Stunden und 270 Kilometern laden wir in der Nähe von Würzburg bei Aral pulse in circa 50 Minuten 53 kWh. Damit kommen wir dann die restlichen 280 Kilometer in jedem Fall entspannt nach Hause. 

Nach einigen Staus und Baustellen erreichen wir Sankt Augustin dann gegen halb Fünf mit einer Restreichweite von 170 Kilometern. 

Fazit München 

München ist immer eine Reise wert. Alleine schon wegen des guten und deftigem Essen in den urigen Brauhäusern. Es gibt allerdings auch viel zu sehen. Neben den beliebten Einkaufsstraßen und den vielen Kirchen bietet auch das Umland jede Menge Möglichkeiten. Wahrscheinlich waren wir deshalb nicht zum ersten Mal hier. 

Fazit E-Auto

Trotz der niedrigen Temperaturen hat sich unser Cupra Born auf der Strecke gut bewährt. Alleine das leise und ruhige Fahren mit den durchaus praktischen Assistenzsystemen ist wirklich toll. Natürlich hätten wir mit unserem Golf insgesamt nur einmal tanken müssen. Aber da man auf langen Strecken eh irgendwann mal anhalten muss, fällt der Ladestopp dann nicht ganz so stark ins Gewicht. Trotzdem ist es schon ungewohnt, dass der „Tankvorgang“ nicht in fünf Minuten erledigt ist. Dafür ist es aber wesentlich sauberer und geruchsärmer. 

Beim Verbrauch lagen wir in etwa bei 19 kWh/100 km. Wobei wir auf der Autobahn, wenn möglich, um die 120 km/h gefahren sind. Und die Klimaanlage lief ebenfalls. 

Stromkosten hatten wir für die circa 1.180 Kilometer insgesamt etwa 130 Euro (ca. 224 kWh). Auch wie bei Benzin und Diesel sind die Preise für Strom direkt an der Autobahn mit teilweise 79 Cent höher, als wenn man abseits der Autobahn lädt. Aber natürlich sind selbst 60 Cent (ADAC Tarif von EnBW) pro Kilowattstunde um einiges teurer als der Strom aus der heimischen Wallbox.

Im direkten Vergleich zu unserem Golf 7 (1,4 TSI) sind die Kosten pro Kilometer übrigens recht ähnlich. 

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