Reisen

Unser Sabbatical 2022

Schon lange war uns klar, dass wir zu unserem Fünfzigsten etwas Besonderes machen möchten. Ursprünglich war die Idee, dass wir ein sechsmonatiges Sabbatical machen und dabei unter anderem zwei Monate nach Neuseeland fahren und danach nochmal einen Monat nach West-Kanada. Und dann kam Corona…

Da wir aber vorher schon Gefallen am Campen gefunden hatten, stand schnell fest, dass wir in unserem Sabbatical mit dem Bulli durch Europa fahren wollen. Wenn das wegen Corona nicht geklappt hätte, wären wir zur Not eben durch Deutschland gefahren. Aber wir hatten Glück, und so konnten wir 2022 beide für fünf Monate auf Tour gehen.

Da die Organisation und unsere Erfahrungen vielleicht auch für anderen Leser hilfreich sein könnten, folgen nun ein paar Informationen zu unserem Sabbatical 2022.

Übrigens sind wir heute vor einem Jahr losgefahren. 🙂

Vorbereitungen

Wenn man fünf Monate unterwegs ist, muss man natürlich einiges vorbereiten und organisieren. Wir hatten dabei großes Glück, dass unsere Nachbarn immer mal wieder nach Haus und Garten geschaut haben. Unsere Post haben wir an meine Mutter senden lassen, die uns dann Fotos der Umschläge und ggf. noch des Inhalts gemacht hat. Die Zimmerpflanzen konnten wir bei Susannes Mutter unterbringen.

Dazu haben wir noch unsere Impfungen aufgefrischt (Corona, Tetanus, FMSE und Hepatitis) und zur Sicherheit noch eine Auslandskrankenversicherung für längere Reisen abgeschlossen. Die „normalen“ Auslandskrankenversicherungen decken nämlich nur Reisen bis zu einer Dauer von 60 Tagen ab.

Am Briefkasten haben wir ein Schild „Keine Werbung und keine kostenlosen Zeitungen“* angebracht, damit hier kein unnötiger Müll entsteht. Und zu guter Letzt haben wir noch alle Zählerstände an die entsprechenden Versorger gemeldet.

Unser Bulli

Unser Bulli im leichten Gelände

Unser Bulli hat sich auf den insgesamt 18.211 Kilometern wacker geschlagen. Technische Probleme hatten wir allerdings auch nicht erwartet. Immerhin war das Auto zum Beginn der Tour gerade mal ein gutes Jahr alt. Und natürlich haben wir vor der Tour noch einen Ölwechsel machen lassen.

Durch den 80 Liter fassenden Diesel-Tank kamen wir auf eine Reichweite von ca. 1.000 Kilometern. Damit musste man sich nie Sorgen machen, rechtzeitig eine Tankstelle zu finden. Mit Verbräuchen von 7,6 Litern/100 km auf der Süd-Tour, bzw. 7 Litern/100 km auf der Nord-Tour, waren wir sehr zufrieden. Immerhin ist der Bulli nicht gerade windschnittig und mit knapp drei Tonnen auch recht schwer.

Natürlich gab es ein paar Kleinigkeiten, die uns dann doch aufgefallen waren: Volkswagen spart sich eine zusätzliche Dichtung an der Heckklappe, die wirkungsvoll verhindert, dass Wasser bei Starkregen vom Aufstelldach ins Fahrzeug tropfen kann. Die haben wir inzwischen nachgerüstet und VW Leverkusen hat die 20 Euro dafür sogar kulanterweise übernommen. Dann hatten wir unter Portugals Sonne ab und an mal einen Ausfall des Camperbedienteils. Zum Glück haben wir das immer sehr schnell bemerkt, denn sonst läuft der Kühlschrank nicht. Nachstellen konnten wir das für die Werkstatt nicht. Also wollen wir mal hoffen, dass das vielleicht mit dem Software-Update im Rahmen der Inspektion gelöst wurde.

Die Routen

Für die Süd-Tour ging es erst einmal über Orleans Richtung Atlantik nach Arcachon. Von dort entlang der Atlantikküste nach Spanien bis ans „Ende der Welt“ nach Cabo Fisterra. Danach weiter durch Portugal bis hinunter an die Algarve. Wieder hoch über Evora durch Spanien bis nach Frankreich auf die Île de Ré und von dort noch auf einen kurzen Abstecher in die Normandie, bevor es für ein paar Tage nach Hause ging.

In Richtung Norden ging es dann über Fehmarn nach Kopenhagen und kreuz und quer durch Südschweden und dann die Ostseeküste hoch. Über den Polarkreis Richtung Norwegen mit Stopps auf Senja, in Tromsö, auf den Vesterålen und den Lofoten. Von dort über den Geirangerfjord zurück durch Norwegen, vorbei an Trondheim, in Richtung Schweden. Über Trollhättan und Göteborg dann weiter nach Dänemark wieder zurück nach Fehmarn. Nach zwei Tagen bei Freunden in Malente dann wieder nach Hause.

Die letzte Woche unseres Sabbaticals haben wir dann an der holländischen Nordseeküste verbracht.

Das Wetter

Das Wetter kann man sich leider nicht aussuchen. Und die ursprüngliche Idee, dass wir einfach woanders hinfahren, wenn das Wetter schlecht wird, klappt leider nicht immer.

Auf der Süd-Tour war es meist warm und sonnig. Allerdings nie so warm, dass man es nach Sonnenuntergang noch besonders lange draußen ausgehalten hat. Bei dem Wetter konnte man zwar nachts sehr gut schlafen, aber etwas mehr Wärme wäre schon manchmal schön gewesen. Aber es war eben noch früh im Jahr.

Strand auf der Île de Ré

Im Norden hatten wir Anfangs sehr gutes Wetter. An einem Tag in Schweden sogar mal weit über 30 Grad! Allerdings war das Wetter auf den Lofoten dann sehr regnerisch und teilweise stürmisch. Das ist in einem Bulli mit Aufstelldach dann doch nicht so toll. Aber es gab immer mal wieder schöne Tage dabei. Und das mit dem Weiterfahren bei schlechtem Wetter hat dann zumindest auf der Rückfahrt geklappt.

Spannendes Wetter auf den Lofoten

Die Kosten

Eine so lange Tour ist natürlich nicht gerade billig. Wir haben Buch geführt und die Kosten für die wichtigsten Dinge zusammengetragen.

Für Diesel haben wir auf der gesamten Strecke etwa 2.700 Euro bezahlt. Die Übernachtungen lagen insgesamt bei 3.100 Euro. Wobei man hier anmerken muss, dass wir im Süden ca. 1.100 Euro Übernachtungskosten hatten, und im Norden ca. 2.000 Euro. Das liegt vor allem daran, dass wir auf der Süd-Tour in der Nebensaison unterwegs waren. Und mit der ACSI-Card* haben wir teilweise über 50% auf den regulären Übernachtungspreis gespart.

Bei den Einkäufen macht sich der Unterschied zwischen Nord und Süd sehr stark bemerkbar. Die Gesamtkosten von 3.800 Euro verteilen sich mit 1.600 Euro für den Süden und 2.300 für den Norden auch wieder sehr ungleich. Dazu muss man sagen, das wir insgesamt gute drei Wochen in Portugal waren und dort Lebensmittel einfach sehr günstig sind. Im Gegenzug ist Norwegen, vor allem ganz im Norden, extrem teuer.

Für Maut und Fähren haben wir insgesamt etwa 700 Euro bezahlt. Dazu kommen dann noch Eintrittsgelder in Höhe von knapp 600 Euro.

Man muss natürlich bedenken, dass wir jeweils etwa 9 1/2 Wochen unterwegs waren. Das relativiert die Kosten wieder ein wenig.

Es lohnt sich übrigens, gerade für Nordeuropa, eine Kreditkarte ohne Auslandsgebühren dabei zu haben. Bargeld ist in Dänemark, Schweden und Norwegen überhaupt nicht nötig und wird in manchen Geschäften gar nicht mehr akzeptiert. Hingegen kann man mit einer Kreditkarte selbst kleinste Beträge bequem bargeldlos bezahlen. Wir hatten uns vor der Tour ein Konto bei der DKB eröffnet, zu dem es eine kostenlose Kreditkarte dazu gibt.

Strom & Wasser

Da wir uns selten länger als drei Tage an einem Ort aufgehalten haben, sind wir mit den im Bulli verbauten Batterien meist gut ausgekommen. Wenn wir dann doch mal Strom brauchten, hat unsere Solartasche ausgereicht. Nur in Salema an der Algarve, wo wir fast zwei Wochen waren, haben wir zweimal kurz Landstrom anschließen müssen.

Unser Bulli mit Solartasche

Trinkwasser haben wir immer im Supermarkt gekauft. Das haben wir dann auch für Kaffee/Tee und zum Kochen verwendet. Wasser aus dem Tank des Bullis haben wir nur fürs Händewaschen und Zähneputzen verwendet. Und trotzdem haben wir zur Sicherheit jedes Mal beim Auffüllen des Tanks ein paar Tropfen Micropur Wasserkonservierung* hinzugegeben. Man weiß ja nie…

Veränderungen der Ausrüstung

Unsere Camping-Ausrüstung hatten wir auf einigen Touren zuvor bereits optimiert. Aber erst auf längeren Reisen fällt auf, was man vielleicht noch besser machen könnte.

Größtes Thema war unsere Grill/Kocher. Der Safari Chef II* ist mit seinen 1.800 Watt einfach zu schwach, um damit vernünftig kochen zu können. Daher haben wir uns nach der Süd-Tour einen Primus Tupike* gekauft. Der hat nicht nur zwei Kochstellen, sondern auch kräftige 2 x 3.000 Watt Leistung. Es ist allerdings nur ein Kocher. Aber mitgeliefert wird eine Grillplatte, mit der man immerhin kleine Würstchen und Fleischstücke grillen kann. Und das Packmaß ist etwas praktischer als das des Safari Chefs.

Primus Tupike in Aktion

Dazu kamen noch ein paar kleinere Anschaffungen, wie zum Beispiel:

  • Essig & Öl in Plastikflaschen* mitnehmen, da wesentlich leichter als Glas
  • Salz, Mehl und Müsli in große Gewürzdosen* füllen
  • Ausziehbarer Besen* für die Reinigung der Markise (wenn man unter Bäumen gestanden hat)
  • Haken* für die Kopfstütze des Beifahrersitzes (für Rucksack etc.)
  • Calicap als Wetterschutz bei Regen und Sturm
  • Waschbare Sitzbezüge, da die hellen Bezüge doch recht empfindlich sind

Google-Navigation und unsere Irrfahrten

Unseren Bulli haben wir ohne Navi gekauft, da wir sowieso Google-Maps zur Navigation nutzen. Mit CarPlay wird das Display des Smartphones auf das Radio gespiegelt und die Anweisungen kommen aus den Lautsprechern des Autos. So weit, so bequem.

Google-Navigation mit CarPlay

Nur hat uns Google auf teilweise abenteuerliche Straßen geschickt. Steil und steinig, oder extrem eng, oder sogar beides. Da hatten wir oft Sorge, ob der Bulli das auch schafft. Immerhin haben wir weder Allrad noch Geländereifen. Aber der Bulli liegt zum Glück höher als ein normaler PKW. Somit haben wir alle Strecken gut gemeistert. Aber wir haben uns irgendwann doch mal angewöhnt die Routenführung zu hinterfragen.

Unsere Begegnungen

Was ist ein Roadtrip ohne die Menschen, denen man begegnet? Und es gab einige sehr nette Menschen, die wir auf unserer Tour getroffen haben:

Auf dem Weingut Quinta de Padrela in Tabuaço wurden wir sehr herzlich von José empfangen. Mit Leib und Seele Winzer, gab es eine kostenlose Führung über sein Weingut und eine leckere Weinprobe. Zudem durfte man auf dem weitläufigen Gelände völlig kostenlos übernachten.

In Seia, in der Nähe von Coimbra, haben wir zwei Tage bei Benny und Therese aus Belgien übernachtet. Sie bieten auf Ihrem Grundstück vier großzügige Stellplätze an. Dazu gibt es eine Toilette, eine Dusche und einen großen Pool. Und zum freundlichen Empfang erstmal ein Bier!

In Janas bei Sintra fanden wir einen kleinen verstecken Platz bei Carlos, der immer irgendetwas zu tun hatte. Dort trafen wir auch eine junge Familie, die ebenfalls mit einem Bulli unterwegs waren. Die versorgten uns dann mit Campingplatz-Tipps für die Algarve.

In Setúbal trafen wir Karsten und Brigitte aus Münster, die mit einem gemieteten Roadsurfer unterwegs waren und den letzten Tag ihres Urlaubs hier verbrachten. Von ihnen haben wir jede Menge „Reste“ bekommt, die sie auf dem Rückflug nach Deutschland nicht mitnehmen konnten.

In Aljezur standen wir bei Grit und Tobias, die vier Stellplätze vermieten. Die Besonderheit dabei, sind die selbstgebauten Hütten, die zu jeden Stellplatz gehören und ein vollständiges Bad beinhalten. Dazu noch eine kleine Spüle und eine überdachte Sitzgelegenheit. Einfach nur traumhaft!

Auf dem Campingplatz in Salema an der Algarve haben wir Stella mit ihrem Hund Sam aus Mönchengladbach getroffen und einen netten Abend mit Pizza und Wein zusammen verbracht. Sie war nur mit ihrem Hund in einem kleinen Kombi auf Tour durch Portugal.

Ebenfalls in Salema haben wir Ann und Serge aus Belgien getroffen, die uns mit tollen Tipps für die französische Atlantikküste versorgt haben.

Und dann war da noch das Pärchen aus Regensburg, die ein paar Tage neben uns in Salema gestanden haben. An ihrem Bulli hatten sie, neben zwei Fahrrädern, auch noch ein ausgewachsenes Motorrad hinten drauf!

Bei strömenden Regen trafen wir in Furøy Peer und Gaby aus der Nähe von Bremen. Susanne kannte die beiden von Instagram.

Am Geiranger-Fjord kamen wir mit Freddy, Silke, Till und Theo ins Gespräch. Später haben wir uns sogar nochmal getroffen und Susanne durfte an einem See in Norwegen ausgiebig das SUP der Familie testen.

Ebenfalls am Geiranger-Fjord haben wir zufällig Robert und Astrid getroffen, denen wir auf Instagram folgen. Und direkt am nächsten Tag sind wir zusammen wandern gegangen.

Essen

Wenn wir im Urlaub sind, essen wir gerne auch das, was es vor Ort gibt. Daher hatten wir gar nicht so viele Vorräte dabei. Immer im Bulli sind:

  • Kaffee (ganze Bohnen und Kaffee-Sticks), Tee (lose und im Beutel), Kandiszucker
  • Essig & Öl (Olivenöl und ein neutrales Öl)
  • Gewürze (Salz, Pfeffer, Zucker Oregano, Paprika, Gemüsebrühe, Curry, Salatkräuter)
  • Tomatenmark und Tomatenstücke (kleine Tetrapacks)
  • Sojasauce und Balsamico-Creme
  • Nudeln und Reis (jeweils schon in Tüten vorportioniert)
  • Tütensuppen (für den Notfall)
  • Ein paar salzige und süße Snacks (Kräcker, Chips, Haribo, M&Ms etc.)
  • H-Milch
Kleiner Snack in Sintra, Portugal

Den Rest kaufen wir frisch vor Ort ein. Und natürlich gehen wir auch gerne mal Essen, wenn sich eine gute Gelegenheit bietet. Das ist gerade in Portugal sehr günstig und vor allem auch sehr lecker.

Die besten Plätze

Dekoration auf dem Campingplatz in Hillerød / Dänemark

Bei insgesamt 129 Übernachtungen lernt man viele Camping- und Stellplätze kennen. Manche sind gut, andere schlecht, und wieder andere sind wirklich herausragend. Unsere Top-Plätze möchten wir Euch nicht vorenthalten:

Vidigal & Ocean Farm/Blaues Haus in Aljezur/Süd-Portugal

Eine wirkliche Besonderheit sind die Hütten, über die jeder der nur vier Stellplätze verfügt. In diesen Hütten befindet sich ein vollausgestattetes Badezimmer, eine offene Spüle und ein überdachte Freisitz. Sogar an Haken für eine Hängematte wurde gedacht!

Stellplatz in Aljezur
Salema Eco Camp an der Algarve/Portugal

Hier haben wir insgesamt 12 Nächte verbracht. Und das nicht ohne Grund. Zum einen ist der nur 15 Minuten zu Fuß entfernte Ort Salema noch nicht so touristisch, zu anderen ist die Lage des Platzes ideal für Ausflüge nach Lagos. Und die kleine Bar bieten leckere Speisen und günstige Drinks an. Da kann man dann auch mal über die eher rustikalen Sanitäranlagen hinwegsehen.

Stellplatz in Salema
Ferme Hay Day in der Normandie/Frankreich

Ein holländisches Mini-Camping mitten in der Normandie. Es gibt 20 Stellplätze auf zwei großen Wiesen, dazu ein sehr gepflegtes Sanitärgebäude. Neben einem täglichen Brötchen-Service wird ein- oder zweimal pro Woche auch ein regionales Abendessen angeboten. Und am Wochenende öffnet die kleine Bar, wo man nette Abende mit den sympathischen Betreibern und den anderen Gästen verbringen kann. Wir haben uns hier richtig wohlgefühlt und werden die Ferme bestimmt noch einmal ansteuern bei einer Tour durch die Normandie.

Stellplatz in Asnières-en-Bessin
Lofoten Beach Camp in Norwegen

Mitten auf den Lofoten, in der Nähe des Ortes Ramberg, liegt dieser ungewöhnliche Platz. Direkt am Meer gelegen kann man sich sich auf dem welligen Gelände quasi hinstellen wo man möchte. Ein schickes neues Gebäude beherbergt ein nettes Restaurant und die Sanitäreinrichtungen. Man hat im Rücken die Berge und vor sich den Strand und das Meer. Wer möchte, kann hier auch einen Surf-Kurs machen.

Stellplatz am Lofoten Beach Camp
Hillerød Camping in Dänemark

Direkt in der kleinen Stadt Hillerød liegt dieser wunderschöne Platz. Zwei große Wiesen ohne Parzellierung bieten jede Menge Raum. Und wir hatte eine davon fast für uns alleine. Alles ist sehr gepflegt und mit viel Liebe zum Detail ausgestattet.

Stellplatz in Hillerød
Veldehof in Domburg/Holland

Den Abschluss unseres Sabbaticals verbrachten wir in Holland. Genauer in Domburg. Der Minicamping Veldehof liegt etwas außerhalb von Domburg und bietet 15 Stellplätze. Jeder davon ist mit einem Holzdeck ausgestattet. Und die Sanitäranlage ist frisch renoviert und hat genug Platz. Dazu kommt die kurze Entfernung zum Strand an dem es direkt eine nette Strandbar gibt.

Stellplatz auf dem Veldehof

Freistehen

Wir hatten uns fest vorgenommen nicht immer nur auf offiziellen Campingplätzen zu übernachten. Allerdings ist das oft leichter gesagt als getan. Denn in fast allen Ländern ist das verboten. Und mit dem Aufstelldach und unserem grünen Klozelt sind wir nicht gerade unauffällig.

Stellplatz mitten in der Natur

Und so haben wir auf unserer Süd-Tour nur auf erlaubten Plätzen gestanden. Auf der Nord-Tour haben wir es aber immerhin dreimal geschafft mitten in der Natur zu stehen.

Skurriles

Typisch deutscher Camper

Wenn man so lange unterwegs ist, begegnen einem viele Campingfahrzeuge aus unterschiedlichsten Ländern. Aber deutsche Camper erkennt man fast immer sofort. Denn nur diese verzieren ihre Wohnmobile mit mehr oder weniger lustigen Sprüchen. Hier eine kleine Auswahl:

  • Im Hotel sind wir Gast, hier sind wir zu Hause
  • Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
  • Anfänger machen Urlaub, Profis gehen Campen
  • Home is where we park it
  • Reise vor dem Sterben, sonst reisen Deine Erben.
  • Nimm Dir Zeit für Deine Träume, bevor die Zeit Dir Deine Träume nimmt
  • Reisen ist die Sehnsucht nach Leben
  • Unser (rollendes) ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ Hotel
  • Life rocks when your home rolls
  • Life is a trip, traveling is living twice
  • Ich bin kein Tourist, ich wohne hier
  • Fernweh hat eine Heimat (Spruch an einem Vermietmobil)
  • Zu alt zum Arbeiten, zum Sterben zu jung, zum Reisen genau richtig!
  • Adventure before Dementia
  • Wir segeln über den Ozean des Lebens. Vernunft ist unsere Karte, Leidenschaft der Wind
  • Warum nur 5 Sterne übernachten, wenn man unter Millionen schlafen kann

Nein, wir haben uns nicht inspirieren lassen. Unser Bulli bleibt „Spruchfrei“!

Reiseapotheke

Unsere Reiseapotheke

Für die Touren hatten wir die nötigsten Medikamenten dabei. Und zum Glück fast nichts davon gebraucht.

  • Fenistil
  • Ibuprofen
  • Paracetamol
  • Hustenlöser
  • Halstabletten
  • Mobilat
  • Bepanthen
  • FFP2-Masken
  • Corona-Schnelltests
  • Pflaster
  • Mücken-Spray

Die Tasche* aus dem Bild oben passt übrigens hervorragend in das Fach unter dem Herd. So sind die Medikamente immer griffbereit und trotzdem gut geschützt.

Dazu noch ein kleines Erste-Hilfe-Set*, welches wir bei längeren Wanderungen mitnehmen.

Und natürlich darf Sonnenmilch, After-Sun und Hand-Desinfektionsmittel nicht fehlen.

Nützliche Apps

Nützliche Apps für unterwegs

Neben der bereits oben beschriebenen Google-Maps App gibt es noch weitere Apps, die wir sehr nützlich fanden:

Der Klassiker park4night hat uns oft geholfen Plätze zu finden, die bei Google nicht eingetragen waren. Zudem findet man damit auch Stellplätze in der freien Natur.

Hinter dem Namen Yr verbirgt sich der Wetterdienst des norwegischen Rundfunks. Und die Vorhersagen sind sehr zuverlässig.

Fulli, bzw. vormals Mango, ist die App für unsere Mautbox. So konnten wir ein paar Stunden später sehen, was uns die Fahrstrecke gekostet hat.

Damit bei einem Verlust des Smartphones nicht direkt alle Urlaubsbilder weg sind, haben wir OneDrive von Microsoft installiert. Darüber werden, sobald das Smartphone mit einem Wifi verbunden ist, alle Bilder gesichert.

Dankeschön!

So ein Sabbatical ist ohne die Hilfe und Unterstützung von vielen Menschen gar nicht möglich. Da sind zum einen die Arbeitgeber, die bei sowas natürlich mitspielen müssen. Und unsere Mütter, die sich um Pflanzen und Post gekümmert haben. Dann natürlich unsere Nachbarn, bei denen wir unser Haus mitsamt Garten in besten Händen wussten. Allen ein riesengroßes Dankeschön!

Fazit Susanne

„Fünf Monate in wenigen Worten zusammenzufassen, ist gar nicht so leicht. Es tut einfach gut, sich einmal für eine längere Zeit aus dem Alltag ausklinken zu können. Sich einfach mal treiben lassen, statt zuhause von irgendwelchen Verpflichtungen getrieben zu werden. Wir haben viele Orte gesehen, viele Menschen getroffen und viele Eindrücke gesammelt. Und die Erinnerungen daran rufe ich mir immer wieder hervor, um mir meine kleinen Pausen vom Alltag zu gönnen. Denn zugegebenermaßen fängt der einen dann irgendwann doch wieder ein. Insgesamt war es eine tolle Zeit, und ich bin sicher, dass dies nicht unser einziges Sabbatical war.“

Fazit Denis

„Es ist wunderbar entspannend, wenn man morgens nur darüber nachdenkt, was man denn tagsüber so machen könnte, und was es abends zu Essen gibt. Erst wenn man dann wieder zurück kommt, stellt man fest, mit wie vielen Sachen man sich tagtäglich beschäftigt.
Und man merkt, mit wie wenig Dingen man auskommen kann, wenn einfach gar nicht mehr Platz im Auto ist.
Das war bestimmt nicht das letzte Mal, dass wir uns eine längere Auszeit genommen haben. Denn auch wenn man jetzt wieder im üblichen Trott angekommen ist, sorgen doch die Erinnerungen immer mal wieder für ein Lächeln.“

6 Kommentare

  • Natalie Thill

    Liebe Susanne, lieber Dennis,

    das habt Ihr genau richtig gemacht. Von einem Sabbatical träume ich auch schon lange.
    Wir haben unseren Bulli erst seit Oktober und gehen an den Wochenenden auf Tour. Gerade bereiten wir uns auf eine 3-wöchige Normandiereise vor. Ich bin gespannt, wie wir es 3 Wochen auf 4 qm aushalten ;-). Dann wären auch längere Reisen denkbar. Allerdings erst wenn wir das Arbeiten ganz drangegeben haben.

    Liebe Grüße
    Natalie

    • Denis

      Hallo Natalie,

      vielen Dank für Deinen Kommentar! Auf den 4 qm lässt es sich gut aushalten, wenn das Wetter einigermaßen mitspielt. Das Leben spielt sich doch meist um den Bulli herum ab. Und da ist im Gegensatz zum Hotel jede Menge Platz!

      Euch viel Spaß in der Normandie und liebe Grüße nach Köln!
      Denis

  • Mareike

    Wie schön Euren ausführlichen Bericht zu lesen! Das macht gleich Lust das Wohnmobil zu packen und loszufahren. Sehr schön geschrieben und kurzweilig zu lesen.
    Portugal fehlt uns noch, steht ganz oben auf der Liste.
    Besonders habe ich übrigens über die skurrilen Sprüche auf den Wohnmobilen gelacht. Ich habe mal ein Projekt gestartet, bei dem ich für mein Gefühl hässliche Rückwandbilder (Hunde, Menschen, die aus Fenstern schauen, gruselige Panoramen…) fotografiert habe. 😂

    Ich hoffe, Ihr habt neue Reisepläne, die Ihr bald in die Tat umsetzen könnt!

    • Denis

      Dankeschön! Wir müssen jedesmal schmunzeln, wenn wir solche Sprüche oder Bilder sehen. Das mussten wir einfach im Beitrag unterbringen. 🙂

  • Alex Affolter

    Hallo Denis
    Hallo Susanne

    Kurze Frage zur zusätzlichen Dichtung an der Heckklappe. Mein VW Händler hat mir nun eine bestellt, weiss aber leider nicht wie montieren. Da ist mir Euer Kommentar in den Sinn gekommen. Ihr habt die Dichtung ja vom Händler verbauen lassen oder? Das Dichtungsprofil ist nicht symmetrisch. Entweder schaut sie etwas nach oben oder nach unten. Wie ist Sie bei Euch montiert? Vermutlich nach oben d.h. gelbe Schrift des Dichtungstyps wäre dann nach oben? Wo ist Sie in der Höhe angebaut. Allenfalls könnt Ihr mir ein Foto von Eurer Dichtung schicken wo ich z.b. den Abstand zur Hauptdichtung sehe?
    Vielen Dank für Eure Hilfe und liebe Grüsse aus der Schweiz.

    P.S.
    Die Solarinstallation welche ich nach Eurer Anleitung gemacht habe funktioniert weiterhin wunderbar und hat mir auch beim autarken Camping immer schön kühles Bier beschert 😉
    ….und habe heute den Primus Tupike bestellt…..erst jetzt gesehen, dass Ihr den auch habt und zufrieden seit. Gute Bestätigung für mich.
    Gruss Alex

    • Denis

      Hallo Alex,
      vielen Dank für Deinen Kommentar! 🤗
      Die Dichtung habe ich selber verbaut. Ich schicke Dir morgen mal ein Foto per Mail wie das bei uns aussieht.
      Und es freut mich natürlich, dass die Anleitung für die Solarinstallation hilfreich war.
      Der Tupike ist wirklich sehr gut. Mit der beiliegenden Grillplatte kann man fast einen Grill ersetzen. Aber eben nur fast…
      Liebe Grüße
      Denis 👋

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert