Kurztrips

Nationalpark De Hoge Veluwe

Bei unserer Suche nach einem Ziel für ein langes Wochenende sind wir diesmal wieder in Holland fündig geworden. Wir sind uns gar nicht mehr so sicher, wie wir darauf aufmerksam wurden, aber das ist vielleicht auch nicht so wichtig. Viel wichtiger waren uns, eine kurze Anreise und ein netter Campingplatz. Und das haben wir auf jeden Fall gefunden. Es geht nach Otterlo.

Otterlo

Das kleine Dorf Otterlo liegt etwas oberhalb von Arnheim (Arnhem) in der niederländischen Provinz Gelderland und hat nur knapp fünfzehnhundert Einwohner. Von uns aus sind es circa 220 Kilometer und im besten Fall nur knappe 2 1/2 Stunden Fahrt.

Neben einem kleinen Supermarkt, ein paar Restaurants und wenigen Läden besteht der Reiz an der direkten Lage zum Eingang des Nationalpark „De Hoge Veluwe“. Und den wollen wir in den kommenden Tage ein wenig erkunden.

Camping Otterlo & de Veluwe

Wir machen uns Freitagmittag auf den Weg und haben erstaunlich viel Verkehr, so dass wir doch einiges länger brauchen, als die geschätzten 2 1/2 Stunden. Der Platz selber liegt nur einen knappen Kilometer von Parkeingang entfernt und bietet somit einen idealen Ausgangspunkt für uns.

Blick aus dem Bulli auf den Ententeich

Der Campingplatz besteht eigentlich aus zwei Plätzen. Einmal aus „Otterlo“ und einmal aus „de Veluwe“. Beide Teile liegen aber direkt nebeneinander. Zusammen verfügen beide Teile über 65 Plätze, deren Markierung aus einem großen roten Vorzeltteppich besteht. So ist der Abstand zum Nachbarn gewahrt und man trägt sich nicht so viel Dreck ins Auto.

Unser Stellplatz in Otterlo

Neben frisch renovierten Sanitäreinrichtungen verfügt der Platz noch über einige Hühner, zwei Hochlandrinder und zwei kleine Teiche, die von einer Gruppe neugieriger Enten bewohnt werden. Für unsere Fahrräder gibt es sogar einen Abstellraum. Alles ist sehr gepflegt und schön modern gestaltet.

Eines von zwei Hochlandrindern

Nationalpark De Hoge Veluwe

Am nächsten Tag geht es nach dem Frühstück mit den Rädern in den Nationalpark „De Hoge Veluwe„. Der kostet zwar Eintritt (aktuell 12,40 Euro pro Person), dafür bekommt man aber auch 5.500 Hektar Parklandschaft mit unzähligen Rad- und Fußwegen. Mit über einer halben Million Besuchern pro Jahr ist der Park übrigens eine der meistbesuchten Heidelandschaften Europas.

Heidelandschaft im Nationalpark De Hoge Veluwe

Entstanden ist der Park aus einem privaten Jagdrevier, welches der niederländische Staat den Eigentümern in den 1930er Jahren abkaufte. Bis dahin hatte das Eigentümerehepaar Kröller-Müller ein schickes Jagdhaus errichten lassen und eine umfangreiche Kunstsammlung zusammengetragen.

Pferde am Wegesrand

Wer kein eigenes Fahrrad dabei hat, kann sich an allen Eingängen und auch an vielen Stationen im Park selber, kostenlos eines von 1.800 Fahrrädern ausleihen. Diese haben zwar keine Gangschaltung, aber dafür auch nur eine Bremse. Und es gibt sogar Kinderräder und Fahrräder mit Kindersitzen.

Eine der vielen Fahrrad-Stationen

Wir radeln erst einmal in Richtung des Park Pavillons. Es geht ein gutes Stück durch Nadelwald, bevor sich die Landschaft öffnet und den Blick auf riesige Heideflächen freigibt. Leider ist das Wetter eher unbeständig und recht windig, was die Fahrt über das offene Gelände doch ein wenig erschwert. Aber dennoch ist die Kulisse schon beeindrucken. Vor allem, wenn man sich vorstellt, dass das mal alles in Privatbesitz war und nur für die Jagd genutzt wurde.

Das Wetter sorgt für dramatische Landschaften

Heute habe die im Park lebenden Tiere eigene Schutzzonen, an denen immer wieder Beobachtungsstellen eingerichtet sind. Wir haben aber kein Glück und sehen leider keines der vielen Wildtiere.

Das Jagdhaus St. Hubertus

Kröller-Müller Museum

Ein weiteres Highlight des Parks ist das Kröller-Müller Museum. Es beherbergt die umfangreiche Kunstsammlung des Ehepaars Kröller-Müller. Und die ist wahrlich beeindruckend. Auch, wenn man wie wir keine großen Freunde klassischer Malerei sind. Denn das Museum besitzt die zweitgrößte Sammlung von van Gogh weltweit! Dazu kommen noch Bilder von Picasso, Mondriaan, Manet, Monet, Renoir und Cézanne. Ein weitläufiger Skulpturenpark rundet die Ausstellung ab. Und sogar das Gebäude, in dem Museum untergebracht ist, wurde natürlich von einem berühmten Architekten entworfen. Henry van der Velde begann den Bau 1921, der dann von 1972 bis 1977 nochmals erweitert wurde.

Skulptur am Eingang zum Museum
Der Skulpturenpark

Hier muss man zwar nochmals 12,50 Euro Eintritt pro Person bezahlen, aber das lohnt sich definitiv. Denn man kommt den Bilder sehr nahe. Keine Absperrungen halten die Besucher auf Abstand. Man kommt fast mit der Nase an die Leinwände und kann so sehr feine Details wirklich gut erkennen. Denn nicht alle alten Meister waren großformatige Werke.

Einer von vielen van Goghs

Fazit

Auch wenn das Wetter an diesem Wochenende nicht ideal war, so hatten wir doch Glück und sind nie wirklich naß geworden. Und wir haben mal wieder ein neues Stück Holland kennengelernt. Es muss eben nicht immer nur die Küste sein.

Unnützes Wissen 

Gefahrene Kilometer495 Kilometer gefahren
Übernachtungen3 Übernachtungen
ReisezeitJuli 2023
Wanderungenkeine, aber immerhin 26 Kilometer mit dem Rad gefahren
Wilde Tiere5 Enten, 1 Eichelhäher, jede Menge Hühner, noch mehr Ziegen, 2 Hochlandrinder
Lagerfeuer
Kniffel-PartienBoule: Susanne 13 : 8 Denis

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