Reisen

Portugals Norden – Trás-os-Montes, Douro und Beira

Nach Frankreich und Spanien erreichen wir nun endlich das Ziel unserer Reise: Portugal! Hier lassen wir es langsamer angehen und meiden Autobahnen, soweit es geht.

Parque Natural de Montesinho

Den ersten Stopp legen wir am Campingplatz Cepo Verde ein. Ein kleiner Platz mit nur etwa 40 Stellplätzen. Aber just an diesem Tag findet dort die Auftaktverantstaltung des „Nederlandse Kampeerauto Club“ statt. Und das sind alleine schon über 20 Fahrzeuge. Aber der Betreiber weiß sich zu helfen und hat die Holländer auf einem Areal eng zusammengestellt. So bekommen wir doch noch ein wunderschönes Plätzchen unter Bäumen.

Stellplatz unter Bäumen auf Cepo Verde

Der Campingplatz liegt im Parque Natural de Montesinho, einem von mehreren Naturparks in Portugal. Die Region ist wie der ganze Norden von Portugal extrem grün, es gibt viele Waldflächen und überall blüht knallgelber Ginster! Wahrscheinlich haben wir mit Mitte Mai auch genau die richtige Zeit dafür erwischt. Es bietet sich einfach ein tolles Bild, wenn man durch die Landschaft fährt. 

Gelber Ginster, blauer Himmel, weiße Wolken

Den nächsten Tag verbringen wir mit einer Wanderung zu einer Kirchenruine in der Nähe.

Antiga Capela de Nossa Senhora da Hera

Nach knapp 17 Kilometern bei sengender Sonne sind wir froh, am Abend nicht selber kochen zu müssen. Denn wir haben in dem zum Campingplatz gehörenden Restaurant einen Tisch reserviert. Dieses Restaurant war auch eines des Auswahlkriterien für diesen Platz: die Bewertungen sind phänomenal. Und wir werden nicht enttäuscht. Das Essen ist wirklich großartig. Und zum krönenden Abschluss gibt es natürlich noch ein Glas Portwein.

Portwein im Restaurant von Cepo Verde

Insgesamt bleiben wir drei Nächte und essen natürlich auch am letzten Abend wieder im Restaurant.

Miranda do Douro

Weiter geht es Richtung Mirando do Douro. Susanne hat kurz vor der Stadt noch einen Aussichtspunkt entdeckt, wo man einen tollen Blick auf den Douro haben soll. Da wollen wir hin. Allerdings hört die Straße irgendwann auf, so dass wir unfreiwillig die Möglichkeit bekommen, die Offroad-Qualitäten unseres Bullis zu testen. Und ja, trotz Frontantrieb und Sommerreifen kommen wir heil hin und zurück.

Unser Bulli im Gelände

Und es lohnt sich auch, denn der Aussichtspunkt ist wirklich schön.

Aussicht auf den Douro

Der Campingplatz in Miranda do Douro erweist sich leider als nicht so schön. Wir haben Mühe eine Fläche zu finden, auf der wir den Bulli irgendwie gerade hinstellen können. Dazu sind die Sanitäranlagen zwar allesamt noch nicht alt, aber schlecht gepflegt.

Egal. Wir wollen ja die Stadt sehen,  und ziehen los zu einem Bummel durch die Altstadt, zur Kathedrale und natürlich mit einem Blick von oben auf den Douro.

Skulpturen in der Altstadt von Mirando do Douro

Den Douro erleben wir am nächsten Tag nochmals mit einer kleinen Flussfahrt und anschließender Portweinprobe.

Flussfahrt auf dem Douro

Tabuaço

Über die App „park4night“ finden wir unseren nächsten Stellplatz: das Weingut „Quinta da Padrela“. Und das Beste daran: wir stehen hier komplett kostenlos, haben ein WC, eine Dusche und einen Pool! So läßt es sich leben.

Blick auf die Weinberge der Quinta da Padrela

Am nächsten Tag gibt es dazu sogar noch eine kostenlose zweistündige Weinprobe von dem sehr freundlichen Eigentümer. Und natürlich kaufen wir auch etwas Wein und Olivenöl.

Weinverkostung auf der Quinta da Padrela

Guarda

Wir verlassen das Weingut nach zwei Nächten bei etwas schlechterem Wetter und fahren nach Guarda. Bei Nieselregen bummeln wir durch die Stadt, die sich uns nebelverhangen präsentiert. Hat auch seinen eigenen Charme.

Guarda im Nebel

Übernachtet wird auf dem Campingplatz „Parque de Campismo Rossio de Valhelhas“ in der Nähe von Manteigas. Der Platz ist eher einfach, aber für eine Nacht ist das schon ok.

Torre (Serra da Estrela)

Es geht in die Berge! Und zwar direkt auf den höchsten Berg Portugals, der in der Serra de Estrela liegt. 

Blick auf Manteigas

Schon die Fahrt auf den Berg ist ein kleines Abenteuer. Die Straßen sind extrem schmal und schlängeln sich von Manteigas aus in unzähligen Kurven bis zum Gipfel des Torre auf 1.993 Meter Höhe.

Eine schmale Straße führt auf den Torre

Wir haben Glück: der Gipfel liegt nicht im Nebel, wie es so oft der Fall sein soll. Dafür sind wir jetzt über den tiefhängenden Wolken und erhaschen nur selten einen Blick ins Tal.

Über den Wolken auf dem Gipfel des Torre

Ansonsten ist der Gipfel eher unspektakulär. Die Sternwarte wird anscheinend nicht mehr betrieben und das Gebäude verfällt, das Centro Commercial hat eher was von Touristen-Nepp. Aber die Abfahrt auf der Rückseite ist dann wieder ein Erlebnis. Denn hier erwartet uns der Nebel. Durch dichte Schwaden geht es wieder bergab bis nach Seia.

Seia

Seia liegt an der Westseite der Serra de Estrela, und man kommt dort fast zwangsläufig vorbei nach deren Durchquerung. Viel zu bieten hat die Stadt nicht. Aber wir finden das sehr nette kleine Restaurant „O Favo“ – mit einem sehr netten Wirt, der sehr gut deutsch spricht, da er viele Jahre in Deutschland gelebt hat. Wir verlassen uns auf seine Empfehlungen, Baby-Tintenfische und Steak, und werden nicht enttäuscht! 

Sehr lecker und schön angerichtet

Auch hier finden wir wieder einen Stellplatz über „park4night“. Und zwar bei einem belgischen Paar, welches vor ein paar Jahren nach Portugal ausgewandert ist, um hier den Ruhestand zu genießen. Trotzdem haben sie es sich nicht nehmen lassen, befestigte Stellplätze für vier Wohnmobile zu errichten. Alle mit Strom und eigenem Wasseranschluss. Dazu gibt es noch eine Toilette, eine Dusche und einen großen Pool! Der wird natürlich sofort genutzt. Denn es ist mal wieder sehr heiß. Außerdem dürfen wir die Waschmaschine nutzen und unsere gesamte Wäsche waschen. Ein Traum für 20 Euro die Nacht. Deshalb bleiben wir statt einer Nacht zwei Nächte.

Unser Stellplatz mit Pool

Etwas ganz besonderes ist allerdings nicht der Platz, sondern der Besuch, den wir am Abend haben. Ein kleiner Fuchs schleicht neugierig um unseren Bulli herum. Leider kommt er in der Nacht nochmal wieder und findet Gefallen an einen von Susannes Badeschlappen. Der dürfte nun in einem portugiesischen Fuchsbau als Spielzeug dienen.

Abendlicher Besuch vom Fuchs

Coimbra 

Auf nach Coimbra. Die dortige Universität gehört zu den ältesten der Welt und ist die angesehenste und traditionsreichste Universität Portugals. Und beeindruckt zudem durch eine sehr schöne Architektur. Auch die beiden Kathedralen, Sé Nova und Sé Velha, sind absolut sehenswert. 

Die Universität von Coimbra

Den ausgedehnten Stadtbummel beschließen wir mit einem Mittagessen. Es gibt das Nationalgericht „Francesinha“: zwei Toastscheiben, zwischen denen diverse Fleisch- und Wurststücke Platz finden. Das Ganze schwimmt in einer Bratensauce und wird außerdem noch mit Käse überbacken. Als Krönung folgt darauf ein Spiegelei! Danach ist man seeeeehr lange satt.

Francesinha

Aber jetzt wollen wir endlich wieder ans Meer! Also auf Richtung Küste. 

Aber was ist eigentlich mit Porto und dem Dourotal? Das haben wir ausgelassen, da wir hier schon 2017 einen Urlaub verbracht haben. Aber Porto und Umgebung ist alleine schon eine Reise wert. Uns hat es damals jedenfalls extrem gut gefallen. 

Unnützes Wissen 

Gefahrene Kilometer693 Kilometer gefahren
Übernachtungen11 Übernachtungen
ReisezeitMai 2022
Wanderungen
Wilde Tiere1 kleiner Fuchs, jede Menge Störche
Lagerfeuer
Kniffel-Partien

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