Kurztrips

Lissabon im Winter

In unserem Sabbatical 2022 hatten wir bei der Tour durch Portugal Lissabon bewusst ausgelassen, da wir zum einen mit dem Bulli nicht in die Großstadt wollten, und zum anderen Lissabon ein ideales Ziel für einen Städtetrip ist. Und da wir in der Zeit “zwischen den Jahren” nichts besseres vor haben, geht es am zweiten Weihnachtstag für fünf Tage nach Lissabon!

Anreise

Unser Flug startet um kurz nach 7 Uhr morgens am Flughafen Köln/Bonn. Das ist zwar schrecklich früh, dafür haben wir aber dann noch den ganzen Tag in Lissabon zur Verfügung.

Abflug bei Sonnenaufgang

Wir kommen bei strahlendem Sonnenschein in Lissabon an und besorgen uns erst einmal am Flughafen eine Navegante-Karte am Automaten. Das ist eine aufladbare Karte für den öffentlichen Nahverkehr. Damit kostet eine Fahrt, egal wie lang, nur 1,61 Euro!

Navegante und Lisboa Card

Da wir erst um 16 Uhr in unserer Unterkunft einchecken können, hat Susanne in einem Hotel ganz in der Nähe eine Gepäckaufbewahrung gebucht. So können wir ohne Koffer direkt die Stadt erkunden. Und natürlich geht es direkt erstmal ans Meer.

Blick auf die Brücke des 25. April und die Christo-Rei Statue

Direkt gegenüber des Bahnhofs liegt der Food-Market von Lissabon. Hier essen wir eine Kleinigkeit und kaufen die ersten Pastel de Nata, bevor es zur Unterkunft geht.

Pastel de Nata

Unterkunft

Über AirBnB hat Susanne ein kleines Appartement gebucht, welches nur etwa 20 Minuten zu Fuß von der Innenstadt entfernt ist. Aber da Lissabon sehr hügelig ist, nehmen wir doch öfter mal Bus oder Bahn. Vor allem, da die Nutzung extrem günstig ist.

Typische Tram

Das Appartement selber hat zwei Zimmer, Küche, Bad und liegt im vierten Stock eines kleinen Mehrfamilienhauses. Um das Appartement herum findet man jede Menge Restaurants und Bars, so dass wir abends gar nicht mehr in die Innenstadt müssen, um typisch portugiesisch essen zu gehen. Auch ein klassischer Bäcker und sogar ein Frühstückscafé liegen direkt um die Ecke.

Food-Tour

Für den nächsten Tag hat Susanne eine vierstündige Food-Tour durch die Stadt gebucht. Los geht es gegen halb 11 Uhr am Arco da Rua Augusta, dem Triumphbogen am Ende der großen Einkaufsstraße.

Triumphbogen am Praça do Comércio

An vier Stationen lernen wir insgesamt 17 typische kulinarische Spezialitäten der Stadt kennen. Und es geht um 11 Uhr direkt mit einem Portwein los, dazu gibt es klassisch Käse und Schinken.

Portwein, Käse und Schinken

Nach einem kurzen Stopp an der bemerkenswerten Kirche Igreja de São Domingos, in der man noch immer die Spuren des Erdbebens von 1755 und eines Brandes im Jahre 1959 erkennen kann, geht es weiter in den alten Stadtteil Alfama zu einem mosambikanischen Restaurant. Denn Portugals Küche wurde schon immer stark von Einwanderern beeinflusst. Danach geht es nur wenige Meter weiter in eine Tasca. So nennen sich die kleinen Speiselokale, die meist nur wenige, dafür aber lokale Spezialitäten auf der Karte haben. Hier gibt es den berühmten Bacalhau.

Bacalhau mit Kartoffeln

Den letzten Stopp machen wir ebenfalls in einer Tasca. Diesmal ein etwas größeres Lokal. Und es wird nochmal richtig aufgetischt: neben Sardinen gibt es Octopus-Salat, geflämmte Chouriço, Käse, Kirschlikör* und natürlich noch einen Nachtisch.

Kräcker mit Käse und Quittengelee an Kirschlikör

So gesättigt machen wir uns auf den Weg in unser Appartement. Nicht ohne jedoch ein erfrischendes Bier auf dem Weihnachtsmarkt zu trinken und nochmals die Aussicht auf die Stadt zu genießen.

Blick auf Lissabon

Trotz des vielen Essens gibt es am Abend noch eine Kleinigkeit im Restaurant Tapa Bucho in der Nähe unseres Appartements.

Stadtspaziergang

Am nächsten Tage gilt es die touristischen Attraktionen von Lissabon zu erkunden. Daher geht es nach einem kleinen Frühstück im Numa Café direkt unterhalb des Appartements zu Fuß zum Castelo de São Jorge.

Castelo de São Jorge

Da wir in den kommenden zwei Tagen einige Besichtigungen planen und dabei auch Bus und Bahn häufiger nutzen werden, holen wir uns auf dem Weg dahin noch die Lisboa-Card für 48 Stunden. Damit können wir dann am letzten Tag sogar noch bis zum Flughafen fahren.

Das Castelo wurde vor dem 11. Jahrhundert von den Mauren errichtet und erstreckt sich auf über 6.000 m2. Von den vielen Türmen, die man fast alle erklimmen kann, hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt und den Fluß Tejo. Eine Attraktion sind auch die Pfauen, die in der Burganlage frei herumlaufen.

Einer der vielen Pfauen im Castelo

Weiter geht es mit der Straßenbahn nach Belém. Dort wollen wir auf den Torre de Belém, dem Wahrzeichen von Lissabon. Leider ist die Warteschlange so lang, dass wir etwa zwei Stunden anstehen müssten. Da setzen wir uns lieber in eines der Cafés am Wasser und genießen die Sonne und den Blick auf den Torre.

Torre de Belém

Was wir uns in Belém aber nicht entgehen lassen, ist ein Besuch im Mosteiro dos Jerónimos. Das Kloster wurde 1502 erbaut und gehört heute zum UNESCO Weltkulturerbe. Trotz der vielen Besucher und der recht langen Schlange am Eingang verläuft sich das schnell und man kann gemütlich durch die Anlage schlendern. Bei unserem Besuch geht die Sonne schon langsam unter und sorgt so nochmals für eine besondere Stimmung.

Mosteiro dos Jerónimos

Nach der Rückfahrt in die Stadt geht es abends zum Essen ins Honest Greens, wo wir wieder sehr leckere portugiesische Küche genießen dürfen.

Cascais

Nach einem kurzen Besuch in einer klassischen Bäckerei geht es am nächsten Tag mit einem Croissant im Rucksack mit der Bahn ins 40 Minuten entfernte Cascais. Das ehemalige Fischerdorf mit seinen malerischen Gassen und schöner Marina lohnt sich auf jeden Fall für einen kleinen Besuch.

Malerische Gasse in Cascais

Wir schlendern durch die Sträßchen und genießen die Sonne bei knapp 20 Grad.

Etwas außerhalb, aber noch gut zu Fuß erreichbar, findet man den Boca do Inferno – der Höllenschlund. Seinen Namen verdankt der Ort halsbrecherischen Wellen, die hier durch eine kleine Öffnung im Fels strömen und dabei, je nach Wasserstand, ein stöhnendes Geräusch erzeugen. Über die Klippen verläuft ein kleiner Pfad, so das man den Boca do Inferno auch von der Atlantik-Seite aus bewundern kann.

Bocca do Inferno

Danach geht es wieder zurück in die Stadt und nach einem kleinen Snack auch wieder mit der Bahn in Richtung Lissabon. Aber wir fahren nicht ganz zurück, sondern steigen in Belém aus. Denn wir hatten gestern keine Lust, uns in die lange Schlange für den Besuch in der Klosterkirche Santa Maria de Belém anzustellen.

Santa Maria de Belém

Heute ist die Schlange wesentlich kürzer und wir sind in wenigen Minuten in der Kirche. Leider wird die Kirche aktuell umfassend renoviert, so dass es gar nicht so viel zu sehen gibt. Eine kleine Besonderheit gibt es aber: in der Kirche befindet sich der Sarkophag Vasco da Gamas.

Blick auf den Altar

Mit dem Zug geht es dann wieder zurück nach Lissabon und am Food-Market decken wir uns noch mit Pastel de Nata als Mitbringsel ein, bevor wir am nächsten Tag wieder die Heimreise antreten müssen.

Fazit

Natürlich ist es immer schön, wenn man dem kalten und grauen Dezemberwetter in Deutschland entfliehen kann. Bei knapp 20 Grad und Sonnenschein ist es immer schöner als zuhause in der Kälte. Und noch dazu ist Lissabon eine besondere Stadt. Es gibt überall leckeres und vor allem landestypisches Essen, die Menschen sind wie fast überall in Portugal sehr freundlich, und es geht viel entspannter zu als bei uns. Dazu spürt man an jeder Ecke die lange Geschichte der Stadt. Und Lissabon ist nur knapp drei Flugstunden von uns entfernt. Also auf jeden Fall eine (kleine) Reise wert.

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert